Survival-Rollenspiel "Enshrouded": Bauen, erkunden und die Welt retten
Mit "Enshrouded" hat das deutsche Studio Keen Games ein atmosphärisches Survival-Rollenspiel mit einer riesigen, schönen Fantasy-Open-World abgeliefert.
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Viel zu gierig waren die Menschen und haben die Zivilisation mit einem giftigen Elixier vernichtet. Geblieben ist eine Welt voller Ruinen, Skelette und Monster, die zu großen Teilen von einem tödlichen Nebel überzogen ist, dem Miasma. Als die Flammengeborene aus ihrem langen Schlaf im schützenden Seelenkessel erwacht, ist ihre Aufgabe klar: Andere Überlebende erwecken und die Welt vom Miasma befreien. Der üble Dunst im Gluttal ist zentrales Element in "Enshrouded". Auf dem Weg durch die Fantasy-Welt führt kein Weg am Miasma vorbei, doch die Zeit darin ist begrenzt: Nach fünf Minuten im Nebel macht uns dieser den Garaus.
Die offene Spielwelt von "Enshrouded" überlässt es ganz uns, ob wir uns direkt ins Getümmel im Miasma aufmachen wollen oder erstmal eine Basis rund um unseren Flammenaltar bauen. Unser c''t-zockt-Video auf YouTube gibt einen ersten Eindruck von "Enshrouded". Ob ruhige Bauphase oder Bosskämpfe mit Axt, Schwert, Magierstab oder Bogen kann man ganz nach Lust und Laune abwechseln. Wer will, kann sich also dem Sammeln von Ressourcen und dem Bauen einer Basis widmen. Für fortgeschrittene Crafting-Rezepte braucht man aber die Unterstützung von fünf NPCs, die noch in ihren Seelenkesseln schlummern. Erst wenn man sie erweckt, kann man sie in der eigenen Basis platzieren und sich dort Rat, neue Quests und Unterstützung beim Craften holen.
Allein oder mit bis zu 15 Mitspielenden kämpft man sich durch die Welt Embervale, baut die eigenen Fähigkeiten nach Neigung aus, sammelt allerlei Ressourcen und baut eine Basis. Die reichhaltigen Baumöglichkeiten sorgen schnell für ein hübsches Haus mit Einrichtung. Das Bausystem erinnert dabei an Valheim, die an der Werkbank gebastelten Baublöcke lassen sich in vielerlei Formen zum Fertighaus zusammenklicken. Wie in "Valheim" oder "7 Days to Die" lässt sich die Landschaft verändern, wer will, kann Tunnel buddeln oder eine Hobbithöhle bauen – das richtige Werkzeug vorausgesetzt. Die Survival-Mechaniken ähneln ebenfalls denen des Wikinger-Survival-Games "Valheim" von Iron Gate: Essen ist in "Enshrouded" optional und dient dazu, beispielsweise Ausdauer, Gesundheits- und Manaregeneration zu verbessern. Schnellreisepunkte im Spiel sorgen dafür, dass das Erkunden nicht zu einem langweiligen Gelatsche verkommt, wenn man zurück nach Hause oder schnell erneut an weiter entfernte Orte will.
Erfolgreicher Start
Das am 24. Januar 2024 veröffentlichte Spiel des Frankfurter Studios Keen Games hat einen guten Start in den Early Access hingelegt: Am Release-Abend spielten laut Steam-Statistik über 70.000 Menschen gleichzeitig und das Game schaffte den Sprung an die Spitze der Steam-Verkaufscharts. Das große Interesse kommt allerdings nicht überraschend: Schon beim Steam Next Fest im vergangenen Jahr war es die meistgespielte Demoversion.
Trotz Early Access wirkt das Spiel schon rund: Die gelungene Grafik zeigt kaum Fehler, Animation sind an Waffen angepasst und die Soundkulisse sorgt insbesondere im Miasma für gruselige Stimmung. Sogar ein Tutorial, das in Form von Quests in die Spielmechaniken einführt, ist bereits enthalten. Für einen Early-Access-Titel ist das keineswegs selbstverständlich. Die Welt lässt sich nicht nur zu Fuß erforschen: Mit einem Gleiter kann man sich von Klippen werfen und über weite Landstriche hinwegsegeln, der Greifhaken hilft dabei, Schluchten zu überwinden oder hohe Türme schnell zu erreichen.
Vorläufiges Fazit
So muss ein Early-Access-Game aussehen: Eine üppig gefüllte Welt, ein funktionierendes Kampf- und Crafting-System und kaum störende Bugs. Mit "Enshrouded" hat Keen Games genau das geschafft und kann nun die Early-Access-Phase nutzen, um das Spiel weiter auszubalancieren und an Details zu feilen.
Wer die rund 30 Euro fĂĽr "Enshrouded" ausgibt, macht trotz Early Access nichts falsch. Das Spiel sieht gut aus und bietet reichlich Inhalte und viele Stunden SpielspaĂź. Im Test begegneten uns keine spaĂźbremsenden Bugs obwohl wir es mit Proton unter Linux spielten.
"Enshrouded" ist auf Steam fĂĽr Windows verfĂĽgbar und kostet rund 30 Euro. Im Test lief es mit Proton 8 auch unter Linux. Mehr zum Spielen unter Linux lesen Sie in unserem Guide (lmd)