Von der Idee zum Produkt: Fotozubehör aus dem 3D-Drucker
Novoflex geht neue Wege: Aus einer Fotografenidee wurde das erste 3D-gedruckte Kleinserienprodukt. Nur Spielerei oder doch eine kleine Revolution?
- Sandra Petrowitz
Wie so viele Geschichten beginnt auch diese mit einer Idee. Was wäre, fragte sich der Fotograf Hermann J. Netz, wenn man einen Winkelsucher an die Leica Q adaptieren könnte, um einen Suchereinblick von oben zu bekommen und bodennahes Makrofotografieren zu erleichtern? "Schließlich hat die Q eine tolle Makro-Einstellung, und in Kombination mit einer Nahlinse ergeben sich fantastische Möglichkeiten", sagt Netz, Zen-Fotograf und Workshop-Leiter für die Leica Akademie.
Ein Winkelsucher fand sich in einer Schublade, und so machte sich Netz daran, Kamera und Sucher miteinander zu verbinden. In seiner Garagenwerkstatt im oberbayerischen Siegsdorf schnitzte sich der 70-Jährige einen Prototyp, um herauszufinden, ob das Ganze überhaupt funktioniert. Materialeinsatz: ein Stück Holz, eine Unterlegscheibe und zwei Schrauben.
Um die Konstruktion auszuprobieren, bot sich der eigene Garten mit reichlich Makro-Motiven an. Außerdem erleichtert der Winkelsucher auch die Street-Fotografie, hat Hermann J. Netz festgestellt: "Wenn Du beim Fotografieren die Kamera ans Auge hebst, fällst Du auf. Mit einem Einblick von oben und der Kamera vor dem Bauch beachtet Dich keiner." Nach erfolgreichen Tests rief er bei Novoflex in Memmingen an, mit denen er schon früher gelegentlich gemeinsam getüftelt hatte. "Habt’s Ihr Interesse an einem Winkelsucher-Adapter für die Q?" Sie hatten. Aus der erfolgreichen Kooperation wurde schließlich eine Premiere: Der Adapter ist das erste auf einer Kundenidee basierende Novoflex-Kleinserienprodukt, das aus dem 3D-Drucker kommt.
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