"Warhammer 40K – Darktide" angespielt: Vier für den Inquisitor

Das Koop-Action-Abenteuer "Warhammer 40K: Darktide" ist nichts für zarte Gemüter, überzeugt aber mit Tempo und herausfordernden Team-Kämpfen.​

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(Bild: Fatshark)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Fans wissen, was sie beim Namen "Fatshark" erwartet: deftige Koop-Horde-Action. Der schwedische Entwickler hat schon mit den beiden "Warhammer: Vermintide"-Teilen bewiesen, dass sie sich im Genre und der Vorlage pudelwohl fühlen. Mit "Darktide" wagen sie nun den Sprung von der Vergangenheit in die Zukunft. Ihrer Spielphilosophie bleiben sie treu.

Die Story ist Nebensache: Die Fans schlüpfen in die Rolle von Sträflingen, die im 40. Jahrhundert für die Inquisition zwangsrekrutiert werden. Ein Spielziel gibt es nicht. Stattdessen müssen sie unterschiedliche Missionen in der vom Chaos bedrohten Stadt Tertium ausführen. Das bietet vor allem blutige Action in einem dystopischen Szenario, dessen Gewalt und Pathos nur mit einer ordentlichen Portion Ironie zu ertragen sind. Dass der bekannte "Warhammer"-Autor Dan Abnett an der Story mitwerkelte, fällt bis jetzt kaum auf. Allerdings plant Fatshark das Spiel in der Zukunft nicht nur mit spielerischen Inhalten zu versorgen, sondern auch die Story zu erweitern.

Spielerisch bietet Fatshark temporeiche Koop-Horde-Action aus der Egoperspektive: Vier Spieler und Spielerinnen stürzen sich mit unterschiedlichen Klassen gegen einen wilden Mob aus Fanatikern und schleimigen Monstern ins Gefecht. Unterschiedliche Missionstypen und eine reichhaltige Waffenauswahl sorgen für Abwechslung. Ein bisschen Rollenspiel ist auch dabei – schon bei Level 30 ist aber Schluss. Wie schon in den "Vermintide"-Spielen ist Fatshark bei der visuellen Umsetzung nicht zimperlich. Selten flogen so viele unterschiedliche Körperteile so detailreich durch die Luft.

"Warhammer 40K: Darktide" angespielt (5 Bilder)

Temporeich und spektakulär: "W40K: Darktide" mixt Nah- und Fernkämpfen mit Splatter-Action. (Bild: heise online)

Statt wie in "Vermintide" Charaktere zu wählen, nutzt "Darktide" das aus anderen Spielen bekannte Klassensystem. Der Schwerpunkt liegt auf dem Mix aus Nah- und Fernkampf. Der "Veteran" zieht mit einem Sturmgewehr in die Schlacht, die wagemutigen "Eiferer" oder die großen und robusten "Ogryn" stürzen sich dagegen sofort ins Gefecht. Der Psioniker kann seine Kraft aufladen und Köpfe explodieren lassen. Die Truppe sollte immer zusammenhalten. Nur so wirkt ein Buff namens "Zähigkeit", der die einzelnen Kämpfer und Kämpferinnen widerstandsfähiger macht.

Die Missionsziele sind simpel und die Action ziemlich blutig. Manchmal muss in einem Industriekomplex eine Fracht geborgen werden, dann in einem Tempel eine Zielperson ausgeschaltet werden. Natürlich dürfen auch ein paar Bosskämpfe gegen säurespuckende Schneckenmonster oder gepanzerte Oger nicht fehlen. Ein nettes Detail: Besonders gefährliche Monster oder Horden werden mit einem speziellen Audio-Effekt angekündigt.

Insgesamt stehen momentan sieben Missionstypen zur Auswahl, die Spieler und Spielerinnen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anwählen können. Bei höheren Schwierigkeitsgraden gibt es zusätzliche Ziele, um mehr Erfahrungspunkte und Geld zu kassieren. Bekannte Gebiete sind dann mit großen Monsterhorden verseucht. Zusätzlich sollen "Grimoires" geborgen werden: Jedes dieser geheimnisvollen Bücher "verseucht" das Team. Diese Korruption reduziert die Lebenspunkte und macht auf den höheren Schwierigkeitsgraden das Spiel selbst für eingespielte Teams zu einer Herausforderung.

Gelingt die Flucht vom Missionsort, hagelt es Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten und diversen Ingame-Währungen. Manchmal werden auch neue Waffengattungen freigeschaltet. Vom Dolch über Äxte bis zu Lasergewehren und mächtigen Energiestäben ist für jede Klasse etwas dabei. Im Spieler-Hub werden neue Waffen gekauft und später verbessert. Rüstungen haben keinen spielerischen Einfluss. Besondere Rüstungssets bekommen die Spieler und Spielerinnen, in dem sie sogenannte "Aquila"-Barren gegen echtes Geld kaufen. Wer's braucht, kann hier unterschiedliche kosmetische Pakete von 2,50 – 30 Euro kaufen.

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Auf dem PC machte "Darktide" bei unseren Anspielstunden eine gute Figur. Die Beta-Version hatte zunächst zahlreiche Abbrüche, aber davon war in der Release-Version bei uns nichts mehr zu spüren. Leider unterstützt das Spiel kein Crossplay für die Steam und PC Game Pass-Versionen. Den will Fatshark aber noch nachliefern. Eine Xbox-Series-Version soll auch in der Zukunft folgen.

Blutig, deftig, gut. Wer in diesem Jahr nur ein Koop-Horde-Abenteuer spielen will, liegt bei "Warhammer 40K: Darktide" genau richtig. Weder die Konkurrenz von "Back 4 Blood" noch "Evil Dead" bieten so viel Tempo und Spektakel wie Fatsharks Brutalo-Action bei einem ausgeglichenen Schwierigkeitsgrad. Auch wenn die Missionsziele simpel sind, gefällt vor allem das Experimentieren mit unterschiedlichen Klassen und Ausrüstung. Die visuelle Umsetzung glänzt mit zahlreichen Details aus der "Warhammer 40K"-Welt und verwöhnt Splatter-Fans. Spieler und Spielerinnen sollten sich von der blutigen Hülle nicht täuschen lassen: Der Einstieg mag einfach sein, erfordert aber später Taktik und Teamarbeit.

Ein wenig fehlt aber die Abwechslung, da sich die Missionstypen sehr ähneln. Auch sollte Fatshark schnell einen Crossplay-Patch veröffentlichen. Noch reicht der Spielspaß aber für viele Stunden deftigen Koop-Gemetzels. Wir sind gespannt, ob sich Fatshark auf den Anfangslorbeeren ausruht oder noch Inhalte nachschiebt, um die Fans auch monatelang zu unterhalten.

"Warhammer 40K: Darktide" ist am 30. November für Windows erschienen. Es ist im PC Game Pass enthalten. Es kostet ca. 40 €. USK ab 18. Für unser Angespielt sind wir für den Imperator mit der Steam-Version in den Krieg gezogen.

(dahe)