Google Family Link – ein Überblick über die Funktionen

Erfahren Sie, wie Google Family Link die Gerätesicherheit Ihrer Kinder erhöht. Sie können Bildschirmzeiten verwalten und Filter festlegen.

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(Bild: Syda Productions/Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Isabelle Bauer
Inhaltsverzeichnis

Google hat Family Link im Jahr 2017 eingeführt, damit Kindern unter 16 Jahren ein eigenes Google-Konto und Android-Gerät unter Aufsicht der Eltern nutzen können. Seitdem hat sich der Dienst zu einer der beliebtesten Apps für die Kindersicherung für eine breite Altersgruppe entwickelt und weitere Funktionen hinzugefügt, die die Funktionalität deutlich erweitern. Google Family Link ist kostenlos und lässt sich direkt in das Android-Betriebssystem einbinden. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, welche Funktionen Google Family Link Ihnen als Eltern bietet.

Google Family Link ist eine Android-App für die elterliche Kontrolle. Mit der App können Sie ein eigenes Google-Konto für Ihr Kind erstellen und verwalten. Dieses Konto ist einem Erwachsenenkonto sehr ähnlich – allerdings gibt es einige Einschränkungen. Mit Family Link können Sie dann das Gerät Ihres Kindes aus der Ferne verwalten, z.B. in Bezug auf die Begrenzung der Bildschirmzeit, den Standort des Geräts und die Installationsberechtigungen.

Family Link ist in erster Linie für Android-Geräte entwickelt worden, funktioniert aber auch unter iOS. Sie können es auf jedem iPhone mit iOS 11 oder höher ausführen und auf Android-Geräten mit der Version 7.0 oder höher. Die App ist kostenlos nutzbar.

Die App bietet eine Reihe von Funktionen zur elterlichen Kontrolle:

Bildschirmzeit

Mit Family Link können Sie überwachen, wie lange Ihr Kind das Smartphone nutzt und wie viel Zeit es in bestimmten Apps verbringt. Möchten Sie dies einschränken, können Sie für das Gerät Ihres Kindes Bildschirmzeitbeschränkungen festlegen. Sie können etwa einstellen, wie viele Stunden Ihr Kind das Gerät täglich oder wöchentlich nutzen darf. Wenn die zugewiesene Zeit abgelaufen ist, wird das Gerät automatisch gesperrt.

Ebenso können Sie festlegen, dass das Gerät zu bestimmten Zeiten gesperrt wird, z.B. vor dem Schlafengehen oder während der Schulzeit. Dafür legen Sie in der App Ruhezeiten fest. Eine Änderung dieser Zeiten ist schnell und einfach möglich, wenn Sie dem Kind z.B. in den Ferien etwas mehr Zeit am Smartphone erlauben möchten.

Sehen Sie immer, wie viel Zeit Ihr Kind am Smartphone verbringt.

App-Verwaltung

Sie können für jede App auf dem Smartphone des Kindes ein individuelles Limit festlegen und Apps sogar komplett blockieren. Außerdem können Sie schnell Details zu einer App aufrufen und kontrollieren, ob diese Werbung und In-App-Käufe enthält und welche Alterseinschränkung sie hat.

Jede App kann von Ihnen geregelt werden.

Inhaltsfilterung

Family Link bietet Optionen zum Filtern von Inhalten. So können Sie kontrollieren, mit welchen Inhalten Ihre Kinder im Internet interagieren. Die Filteroptionen sind zwar nicht perfekt, aber sie tragen dazu bei, dass Ihre Kinder nicht unkontrolliert auf ungeeignete Inhalte zugreifen. Google Family Link ermöglicht dem Kind, die Erlaubnis zum Anzeigen einer Website zu beantragen, wenn es der Meinung ist, dass diese unangemessen blockiert wird. Neben dem bestehenden Filter von Google können Sie die App Ihres Kindes so einstellen, dass sie den SafeSearch-Filter für Suchergebnisse von Google verwendet. Sie können außerdem Websites vorsorglich selbst genehmigen oder ablehnen, indem Sie sie zu den Listen in diesem Bereich hinzufügen.

Legen Sie fest, welche Webseiten Ihr Kind besuchen darf.

Fernsperre

Sie können das Gerät Ihres Kindes jederzeit aus der Ferne sperren. Diese Funktion ist hilfreich für bestimmte Zeiten, in denen Sie nicht möchten, dass Ihr Kind abgelenkt wird.

Sie können das Gerät des Kindes jederzeit sperren.

Standortverfolgung

Sie können den Standort des Geräts Ihres Kindes jederzeit verfolgen. Diese Funktion ist in vielen Fällen hilfreich, z.B. wenn Kinder im Freien spielen oder wenn sie alleine zu Hause sind. Sie können sich von der App benachrichtigen lassen, wenn Ihr Kind einen Ort verlässt oder dort ankommt.

Wissen Sie immer, wo sich Ihr Kind gerade aufhält.

Einschränkungen bei Google Play

Mit dieser Funktion können Sie Google-Play-Kaufgenehmigungen festlegen und bestimmen, welche Apps auf dem Gerät installiert werden dürfen. Sie haben eine genaue Kontrolle darüber, was Ihr Kind herunterladen kann, denn es muss die ausdrückliche Zustimmung von Ihrem Gerät erhalten. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihre Kinder keine riskanten Apps verwenden, die möglicherweise Probleme verursachen könnten.

Sie können Einschränkungen für Google-Play-Inhalte in fünf Kategorien festlegen: Apps und Spiele, Filme, Fernsehen, Bücher und Musik. Jede dieser Kategorien verwendet das für das jeweilige Inhaltsgenre etablierte Bewertungssystem zur Altersbeschränkung.

Sie können genau bestimmen, welche Apps Ihr Kind installieren darf.

YouTube-Filter

Dieser Filter ist genau derselbe Filter, der bei den oben genannten Webfiltern angewendet wird, jetzt aber für YouTube. Es gibt bereits Beschränkungen dafür, was auf YouTube hochgeladen werden kann, mit dem Filter haben Sie aber noch einmal mehr Kontrolle über den YouTube-Konsum Ihres Kindes.

Besonders praktisch ist hier die Einstellung zum Deaktivieren von Autoplay, da die automatische Wiedergabe immer weiter läuft und auch zu Videos führen kann, die für Kinder nicht geeignet sind.

Schränken Sie die Inhalte für die YouTube-App ein.

Datenschutzeinstellungen

Sie können die Datenschutzeinstellungen des Google-Accounts Ihres Kindes bei der Einrichtung von Family Link selbst festlegen. Einstellungen wie Web- und App-Aktivitäten, die Aktivierung des YouTube-Suchverlaufs oder personalisierte Werbung müssen sogar von Ihnen festgelegt werden, wenn Sie das Gerät Ihres Kindes einrichten. Wenn Ihr Kind diese Einstellungen ändert, dann werden Sie automatisch darüber informiert und erhalten eine Mitteilung.

Erfahren Sie immer, welche Datenschutzeinstellungen sich im Konto Ihres Kindes geändert haben.

Gerätedetails

Mit Google Family Link können Sie Ihr Kind daran hindern, Apps aus unbekannten Quellen zu installieren, Nutzer auf dem Gerät hinzuzufügen oder zu entfernen und Entwickleroptionen zu aktivieren. Das sind alles Möglichkeiten, die elterliche Kontrolle zu umgehen.

Die Gerätedetails sind auch der Bereich in der App, in dem Sie einen Ton auf dem Gerät des Kindes auslösen können. Das ist hilfreich, wenn das Smartphone mal verlegt wurde oder das Kind den Lautlos-Modus aktiviert hat, Sie es aber erreichen möchten. Außerdem finden Sie hier die Option, das Gerät aus der Ferne zurückzusetzen, falls es gestohlen wurde.

Sehen Sie wichtige Einstellungen und Features auf einen Blick.

Gemeinsame Nutzung mit mehreren Familienmitgliedern

Google Family Link ermöglicht ein umfassendes Familienmanagement, indem mehrere Kinder unter einem Konto überwacht werden können und mehrere Eltern Zugriff auf dieselben Einstellungen haben. Das bedeutet, dass Eltern gemeinsam die digitalen Aktivitäten ihrer Kinder überwachen können und die Konsistenz der Regeln und Grenzen für alle Geräte sicherstellen. Jedes Kind kann ein eigenes Profil mit spezifischen, auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Einstellungen haben, während sich mehrere Eltern die Verantwortung für die Verwaltung dieser Profile teilen können. Sie können einfach Mitglieder zu Ihrer Familiengruppe hinzufügen und für jedes Mitglied bestimmen, ob es ein Elternteil oder Mitglied unter Aufsicht ist.

In der Familiengruppe können Sie weitere Mitglieder hinzufügen, mit denen Sie Family Link nutzen können.

Kommende Features

Geplant ist für 2025 unter anderem ein Schulmodus. Damit können Sie festlegen, wie Ihr Kind während seiner Zeit in der Schule das eigene Gerät verwenden darf. Die Schulzeitfunktion ist ein einfacher Betriebsmodus, der unter anderem die Nutzung von Anwendungen einschränkt. Mit der Family Link können Eltern den Modus an einem Schultag automatisch aktivieren und so die Konzentration ihres Kindes während des Unterrichts fördern. Im Schulmodus können Sie Anrufe oder das Senden von Nachrichten an bestimmte Nummern blockieren und Sie können auch Zugriff auf ausgewählte Anwendungen verweigern. Das ist vor allem nützlich, um Spiele und soziale Medien abzuschalten, die das Kind in der Schule ablenken könnten.

An seinem 16. Geburtstag kann ein Kind in ein vollwertiges Google-Konto für Erwachsene wechseln, mit dem es Zugriff auf alle Apps, Websites, Videos und Spiele hat. Google schickt sowohl den Eltern als auch dem Kind eine E-Mail, in der sie darüber informiert werden, dass ihr Kind an seinem Geburtstag die Kontrolle über sein Konto übernehmen kann. Danach können die Eltern das Konto ihres Kindes nicht mehr verwalten.

Ihr Kind kann sich aber auch dazu entscheiden, das Konto weiterhin unter der Elternaufsicht zu nutzen. Beachten Sie jedoch, dass das Kind die Elternaufsicht ab dem 16. Geburtstag jederzeit beenden kann. Eltern werden in diesem Fall natürlich darüber informiert.

Wie Sie die Verknüpfung mit Family Link beenden können, lesen Sie hier.

Ist Ihr Kind alt genug, kann es selbst entscheiden, ob es unter der elterlichen Aufsicht bleiben möchte.
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(anka)