Was ist Künstliche Intelligenz?

Sie möchten wissen, was künstliche Intelligenz ist? Genau diese Frage beantworten wir Ihnen hier!

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(Bild: metamorworks / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Cornelia Möhring
Inhaltsverzeichnis

Künstliche Intelligenz ist inzwischen in vielen Bereichen des Alltags vertreten. Sei es die Technologie hinter dem autonomen Fahren, die Verbesserung und Weiterentwicklung von medizinischen Diagnostikmethoden oder Chatbots wie ChatGPT. Doch was genau ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Und welche Möglichkeiten und Chancen bieten KI-Systeme für zukünftige Entwicklungen?

Unter künstlicher Intelligenz (KI) versteht man Systeme, die menschliches Verhalten und Denkmuster simulieren können. So können diese KI-gesteuerten Computer und Maschinen selbstständig Aufgaben ausführen, wofür eigentlich menschliche Auffassungsgabe benötigt wird. Dazu zählt zum Beispiel das Erkennen von Mustern oder die Fähigkeit, große Datenmengen zielgerichtet auszuwerten. So funktionieren auch Spamfilter.

Grundsätzlich ist eine KI ein System, das durch einen Algorithmus gesteuert ist. Was ein Algorithmus ist, erklären wir Ihnen hier. Mit solchen KI-Algorithmen können dann verschiedene Funktionen ausgeführt und weiter entwickelt werden. Häufig basiert der Kern einer Künstlichen Intelligenz auf neuronalen Netzwerken. In neuronalen Netzen funktioniert jeder eingebundene Knoten wie ein eigenes kleines Rechenzentrum. Eine alternative Methode liegt im maschinellen Lernen: Dabei wird eine KI mit großen Datenmengen gefüttert. So können diese Daten dann verarbeitet werden und die KI kann entsprechend auf die gegebenen Informationen reagieren.

Intelligente Systeme lassen sich in vier Arten unterteilen. Dabei hängt die Art des Systems davon ab, wie gut die KI auf ihre Umwelt reagieren und eigene Entscheidungen treffen kann. Eine schwache KI wie ein Schachcomputer kann zum Beispiel nur auf gegebene Informationen reagieren. Eine KI vom zweiten Typ kann schon einiges mehr - in diese Kategorie fallen selbstfahrende Autos, Sprachassistenten und auch ChatGPT. Typ 3 und 4 sind starke KI, die irgendwann in der Lage sein sollen, Emotionen zu spüren und mindestens so intelligent zu sein wie Menschen. KI vom Typ 3 und 4 gibt es bisher aber nicht. Mehr Informationen zu den verschiedenen Arten Künstlicher Intelligenz finden Sie in diesem Beitrag.

KI-Projekte können äußerst vielfältig sein. Es gibt eingebettete Systeme, die sich unter anderem im Smartphone oder in autonomen Fahrzeugen befinden. Diese können als unterstützender Assistent arbeiten oder auch selbst einige Aufgaben übernehmen. Das Smarthome kann über eine Künstliche Intelligenz selbstständig bestimmte Bereiche regeln, zum Beispiel bei einem Temperatur-Abfall automatisch die Heizung anschalten.

Es gibt KI-gestützte Zeichentools, mit denen das Erstellen von digitalen Bildern vereinfacht werden soll. Außerdem können auch ganze Bilder ohne menschlichen Einfluss von künstlichen Intelligenzen erstellt werden, zum Beispiel über Midjourney.

KI-gestützte Übersetzungssoftware kann ganze Texte brauchbar in andere Sprachen übertragen. Ein Beispiel dafür ist DeepL. Diesem Tool erstellt Ihnen sehr präzise Übersetzungen auch von längeren Texten.

Viele Automatisierungsprozesse in der Industrie basieren auf KI-Tools. So können etwa Prozesse optimiert werden, um Ressourcen zu sparen. Dieses System findet in der Lebensmittelindustrie bereits Anwendung: Eine KI berechnet, wie der Einsatz von Dünger, Pestiziden und Wasser für Felder minimiert und trotzdem eine möglichst große Ernte eingefahren werden kann. Außerdem werden künstliche Intelligenzen und Bots in der Industrie genutzt, um Kunden persönliche Kaufempfehlungen im Online-Shopping oder personalisierte Werbung zu zeigen.

Auch in der Medizin werden inzwischen KI-gestützte Systeme zur Diagnostik eingesetzt. Während der Corona-Pandemie wurden etwa an manchen Flughäfen KI-gestützte Wärmebildkameras eingesetzt. So konnten Personen, deren Körpertemperatur potenziell durch Fieber erhöht war, direkt herausgefiltert und untersucht werden.

Es gibt noch viele weitere Projekte, bei denen künstliche Intelligenz bereits eingesetzt wird oder zukünftig eingesetzt werden soll. Dazu zählen Verkehrsüberwachung und daraus resultierende Verkehrssicherheit, sowie Wettervorhersagen, vor allem bezüglich Naturkatastrophen. Weitere Anwendungsgebiete können Sie hier auf der Website des Europäischen Parlaments nachlesen.

Der Einsatz von KI-Technologie ist in manchen Bereichen umstritten. So gibt es teilweise immer noch Probleme mit selbstfahrenden Autos. Manche sehen kreative Jobs als gefährdet an. Grundsätzlich wäre es möglich, dass künstliche Intelligenzen zukünftig auch solche Aufgaben übernehmen. Allerdings wirken kreative Projekte von KIs immer noch ein wenig merkwürdig - es fehlt die menschliche Note.

Auch Personen im Kundenservice könnten nach und nach durch künstliche Intelligenz ersetzt werden. Das kann gerade in den Bereichen besonders problematisch sein, in denen menschliches Feingefühl nötig ist. So gab es in den USA den Fall, dass eine Hotline für Betroffene mit Essstörung durch eine KI namens Tessa ersetzt wurde. Durch die KI fehlte nicht nur die menschliche Nähe und das Verständnis, das in solchen Fällen wichtig ist. Tessa gab sogar schädliche Hinweise, zum Beispiel, dass die Betroffenen Kalorien zählen sollen. Der Bot wurde inzwischen glücklicherweise wieder eingestellt.

Dies zeigt aber direkt das nächste Problem: Eine KI hat keine Ethik oder Moralvorstellung - oder Kontrollfunktion. Die Intelligenz interpretiert letztlich nur die Daten, die ihr zur Verfügung gestellt werden. Daraus konstruiert sie dann mit den Daten aus ihrer Datenbank eine möglicherweise passende Antwort. Ob diese Antwort im "realen Leben" korrekt ist, kann sie nicht wissen.

Daraus entstehen mehrere weitere Probleme: Es kann zu Fehlinformationen kommen - egal, ob unabsichtlich oder sogar absichtlich. Denn KI-basierte Tools können auch zur Desinformation verwendet werden. Ein Beispiel dafür sind Deepfakes. Hierbei werden Medien, oftmals Bilder oder Videos, so bearbeitet, dass etwas dargestellt wird, das so nicht passiert ist. Oftmals werden dabei die Gesichter von Personen auf die Körper von anderen Personen gesetzt. Es gibt inzwischen sogar schon Verbrecher-Taktiken, bei denen das Gesicht einer Person in ein pornografisches Video eingefügt wird, um dann das Opfer damit zu erpressen. Mehr zu Deepfakes erfahren Sie hier. Zudem könnten KIs auch für die Überwachung von Menschen oder andere kriminelle und sogar terroristische Zwecke eingesetzt werden.

Grundsätzlich gilt es, die Gefahren von Künstlicher Intelligenz ernst zu nehmen. Der verwendete Bot oder das verwendete Tool sollte auf jeden Fall getestet und hinterfragt werden. KI ist noch lange nicht fehlerfrei und Sie sollten sich keinesfalls blind auf die Ergebnisse verlassen. Dass etwa ChatGPT gerne mal Dinge erfindet, musste ein Anwalt in den USA schmerzlich erkennen.

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(como)