Ab Ende 2011 soll es wieder ein echtes Horex-Motorrad geben

Eine klassische Horex mit moderner Technik

Drei Münchner Unternehmer wollen die deutsche Motorradmarke Horex wiederbeleben. Das Motorrad soll, wenn alles gut geht, Ende 2011 auf den Markt kommen. Technisches Highlight ist ein VR6-Motor

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  • ggo
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Garching, 15. Juni 2010 – Seit gestern ist offiziell, was bereits in den vergangenen Monaten im Internet spar- und wirksam lanciert worden war: Drei Münchner Unternehmer wollen die deutsche Motorradmarke Horex wiederbeleben. Das Motorrad soll, wenn alles gut geht, Ende 2011 auf den Markt kommen, zunächst nur im deutschsprachigen Raum. Weitere europäische Länder und Märkte wie Nordamerika und Japan sollen schrittweise ab 2012 erschlossen werden.

Erster VR6 in einem Motorrad

Technisches Highlight der neuen Horex ist der VR-Sechszylindermotor, eine Bauart, bei der man nicht ganz zufällig an VW denken muss. Zwar ist die einzige Gemeinsamkeit mit den VR6-Motoren der Wolfsburger der grundlegende Aufbau – also die V-Bauart mit einem sehr engen Zylinderwinkel, bei der Horex sind es 15 Grad. Von den Wolfsburger profitieren konnten die Motorradentwickler aber dennoch. Es besteht ein "hervorragendes, vertraglich geregeltes Beratungsverhältnis" zu VW, sagt Horex-Chef Clemens Neese: "Unter höchster Vertraulichkeit haben wir von 30 Jahren VW-Erfahrung mit dem VR-Motor profitiert – und lassen die VW-Aggregateentwickler im Gegenzug an unseren Erkenntnissen mit dem Horex-VR teilhaben".

Der VR-Motor hat zwar zwei Zylinderbänke, wodurch er kurz baut, die beiden Zylinderreihen stehen sich aber aufgrund des engen Winkels sehr nah und haben einen gemeinsamen Zylinderkopf. So wird der Motor fast so schmal wie ein Reihenmotor. Die Entwicklung des Motors erfolgte laut Horex in der Zusammenarbeit mit der Hochschule München. Seit 2005 wird dort am VR-Sechszylindermotor gearbeitet, wird Professor Martin Doll zitiert, der das Institut für Verbren­nungsmotoren und Fahrzeugantriebe leitet. Besonders viel Ingenieurswissen stecke im Zylinderkopf, denn die Führung der Kanäle müsse "aus Gründen der Leistungsausbeute" symmetrisch und so gerade wie möglich erfolgen – und das bei den engen Vorgaben hinsichtlich Bauhöhe und -breite. Denn in dieser Hinsicht ist die VR-Bauart nicht unproblematisch: Es gibt unterschiedlich lange Ansaug- und Abgaswege, die für den Gaswechsel eigentlich nicht erwünscht sind.