Nach Sicherheitsproblemen im iTunes Store: Apple sperrt App-Anbieter

Apple hat einen App-Anbieter gesperrt, weil er Nutzer betrogen haben soll. Das Unternehmen teilte mit, es seien 400 iTunes-Nutzer betroffen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 190 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Apple hat am Dienstag einen Anbieter von Anwendungen für iPhone, iPod Touch und iPad gesperrt, weil er Nutzer betrogen haben soll. Eine Schadenssumme nannte der Konzern nicht. Der vietnamesische Anbieter steht im Verdacht, in Nutzerkonten eingedrungen und von ihm selbst angebotene Comic-Apps gekauft zu haben. Die Machenschaften waren aufgefallen, als die Werke des Vietnamesen plötzlich in die Top 50 der meistverkauften Apps hochschossen und zeitweise 42 Plätze belegten.

Der Fall wirft Fragen über die Sicherheit von Apples App Store auf. Der Konzern riet in einer Mitteilung, dass sich geschädigte Nutzer an ihre Banken wenden sollten, um ihre Kreditkarte sperren zu lassen und das Geld zurückzubekommen.

Nach Angaben des Wall Street Journal gibt es inzwischen rund 150 Millionen iTunes-Nutzerkonten. Die Zeitung zitiert eine Apple-Mitteilung, laut der nun 400 Nutzerkonten kompromittiert worden seien. Die iTunes-Server selbst seien nicht betroffen. Die App-Entwickler bekämen auch keine vertraulichen Nutzerdaten ausgehändigt. Das Unternehmen wolle seine Sicherheitsvorkehrungen verbessern, indem Nutzer beispielsweise den Sicherheitscode ihrer Kreditkarte öfter als bisher eingeben müssten.

Apples iTunes Store wurde laut dem Bericht bereits öfter Anziehungspunkt für Betrüger. Diese verschafften sich für gewöhnlich Zugang zu dem Account eines Nutzers, änderten die Zugangsdaten und holten sich möglichst viele Musikstücke, Videos und Anwendungen aus dem Online-Laden. Die betroffenen Nutzer fielen die Machenschaften erst auf, wenn sie eine Rechnung ihres Kreditkartenanbieters bekämen oder versuchten, selbst Zugang zum iTunes Store zu bekommen.

Nach Einschätzung von Sicherheitsexperten habe das Hacken von iTunes-Konten aber im Gegensatz zu anderen "digitalen Verbrechen" wie Identitätsdiebstahl ein wesentlich geringeres Ausmaß. In Internetforen würden gehackte iTunes-Konten zum Verkauf angeboten, aber der Handel mit ihnen habe ein weit geringeres Volumen als der mit gestohlenen Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern. (anw)