Viagra ist "King of Spam"

Der elektronische Werbemüll kommt weiterhin zum größten Teil aus den USA. Meistens wird darin für Medikamente, vor allem Potenzmittel geworben.

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Von
  • Andreas Wilkens

Lediglich fünf Länder hosten 99,68 Prozent der Websites, auf die im weltweiten Spam verwiesen wird. Das will das kalifornische Software-Unternehmen Commtouch herausgefunden haben. Der meiste Werbemüll fällt dabei mit elektronischer Post an, in der für Medikamente Reklame gemacht wird. Anfang des Jahres habe es noch 350.000 einzelne Spam-Wellen pro Tag gegeben, mittlerweile seien es eine halbe Million. Für seine Untersuchung hat Commtouch in der ersten Jahreshälfte 2004 nach eigenen Angaben mehrere hundert Millionen Spam-Mails unter die Lupe genommen und sortiert.

Etwa 30 Prozent des virtuellen Mülls macht Werbung für Medikamente, allein 14 Prozent für das Potenzmittel Viagra, das Commtouch deshalb als "King of Spam" bezeichnet. An zweiter Stelle folgen mit knapp 10 Prozent Kredite, an dritter mit 7 Prozent die Vergrößerung von Körperteilen. Den vierten Platz nimmt mit knapp 7 Prozent das Thema Shopping ein. Pornografische Angebote finden sich laut Commtouch in etwa 3 Prozent des Spam. 10 Prozent der Werbe-Mails entsprechen den Anforderungen, die seit Mai der US-amerikanische CAN-SPAM Act an derartige Botschaften stellt. Das heißt, die Mails enthalten beispielsweise eine funktionierende Antwortadresse, über die sich der Spam abbestellen lässt.

Lediglich 5,77 Prozent des Spam ist nicht in englischer Sprache geschrieben. Zum größten Teil, nämlich zu 56 Prozent, stammt die unerwünschte Werbung aus den USA. 10 Prozent gehen auf das Konto von Südkorea, knapp 7 Prozent auf das von China. Das Reich der Mitte wiederum beherbergt 74 Prozent der Websites, auf die in Spam-Mails verwiesen wird. Damit konnte das Land seine fragwürdige Spitzenstellung gegenüber den Zahlen, die Commtouch im Mai veröffentlicht hat, um drei Prozentpunkte ausbauen. (anw)