Apple rechtfertigt seine Datenschutzrichtlinien

Der Smartphone-Anbieter hat auf eine Anfrage von zwei US-amerikanischen Politikern geantwortet. Sie hatten Informationen über den Hintergrund der im Juni von Apple geänderten Datenschutzrichtlinien gefordert.

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Der Smartphone-Anbieter Apple hat versichert, dass er keine ortsbezogenen Daten, die von seinen mobilen Geräten ausgegeben werden, an Dritte ohne Erlaubnis der Nutzer weiterreicht. Wenn ein Nutzer eine Erlaubnis erteilt habe, würden die Daten nur anonymisiert weitergegeben. Das geht aus einem Antwortschreiben des Konzerns an die US-amerikanischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses Edward J. Markey (Demokraten) und Joe Barton (Republikaner) hervor.

Am 21. Juni hatte Apple eine aktualisierte Fassung seiner Datenschutzrichtlinien veröffentlicht. Wer ihr zustimmt, räumt Apple das Recht ein, seine Positionsdaten zu speichern und an Partnerunternehmen weiterzugeben. Die beiden Abgeordneten hatten daraufhin das Unternehmen zu einer Stellungnahme aufgefordert. Die Politiker meinten unter anderem, die Apple-Kunden könnten die geänderten Datenschutzrichtlinien nicht ablehnen, ohne dafür Funktionseinschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Auch die deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte Apples Vorgehen und forderte von dem Unternehmen mehr Transparenz.

Apple-Anwalt Bruce Sewell erläuterte in dem Antwortschreiben, die Änderungen der Datenschutzrichtlinien seien von jeder Seite auf Apples Homepage einsehbar und über den iTunes Store verbreitet worden, um möglichst viele Nutzer zu erreichen. Diese könnten Ortungsdienste in den Einstellungen ihres Geräts einzeln deaktivieren oder die neuen Richtlinien rundweg ablehnen. Dann könnten die Nutzer zwar kein iTunes-Store-Konto führen, aber dennoch das Apple-Gerät aktivieren und es nutzen.

Die von einem iPhone, iPad und iPod touch übermittelten GPS- und WLAN-Informationen sowie zur Mobilfunkzelle enthielten keine Daten, die Rückschlüsse auf ein individuelles Gerät oder dessen Nutzer zuließen, beteuerte Sewell weiter. Für Apples neue Werbeplattform iAd würden zwar geografische Koordinaten gesammelt, diese würden aber nicht gespeichert, sondern sofort in eine Postleitzahl (ZIP-Code) umgewandelt. Diese wiederum würden nicht einzelnen Geräten oder Nutzern zugeordnet. Die an iAd teilnehmenden Werbetreibenden bekämen die ZIP-Codes nicht ausgehändigt. Apple selbst speichert die Postleitzahlen für sechs Monate, um die iAd-Plattform verbessern zu können, danach werden sie aggregiert, heißt es in dem Schreiben.

Bei Geräten, die mit den iPhone-OS-Versionen 1.1.3 bis 3.1 laufen, nutzt Apple nach eigenen Angaben für Ortungsdienste Daten von Google und Skyhook. Ab Version 3.2 verwendet das Unternehmen Informationen aus seiner selbst gepflegten Datenbank. Die darin enthaltenen Daten müssten fortlaufend aktualisiert werden, um ständig den sich ändernden Gegebenheiten und der wachsenden Zahl von Apple-Kunden gerecht werden zu können, heißt es in dem Schreiben. Edward Markey begrüßte laut US-Medienberichten, dass Apple zusätzliche Informationen geliefert habe. Er kündigte an, die Angelegenheit weiter verfolgen zu wollen. (anw)