Mini-ITX-Mainboard mit GeForce-Grafik und Mobile Celeron (Update)

Statt bloß mit schwachbrüstigen Intel-Atom-Prozessoren bestückt Zotac seine ION-ITX-Boards nun auch mit CULV-Celerons.

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Zotac IONITX-N-E

(Bild: Zotac)

Der chinesische Hersteller Zotac offeriert zwei Mini-ITX-Mainboards, die sparsame Intel-Mobilprozessoren aus der Celeron-Familie mit dem Nvidia-Ion-Chipsatz kombinieren, in dem ein GeForce-9400-Grafikprozessor steckt. Bisher hatte Zotac – wie einige andere Firmen auch – den Ion-Chipsatz ausschließlich mit Intels Billigprozessorfamilie Atom gepaart.

Atoms sind vor allem in Netbooks erfolgreich, kommen aber auch in Desktop-PCs zum Einsatz, die Intel dann Nettops nennt. Die sparsamen Atoms liefern aber nur wenig Rechenleistung und auch die integrierten Intel-Grafikkerne GMA 950 (bei Atom 200/300) beziehungsweise GMA 3150 (Atom 400/500) sind zu schlapp für HD-Video-Wiedergabe. In Kombination mit dem Nvidia Ion, einer Variante der vor rund zwei Jahren vorgestellten GeForce-9000-Chipsätze, eignen sich Atoms aber durchaus für HD-Video-taugliche Media-Center-PCs.

Außer für die Videowiedergabe sind Atoms aber auch mit Ion für viele Aufgaben zu lahm, weshalb Zotac den Ion alias GeForce 9400 beim IONITX-N-E mit dem Einzelkernprozessor Celeron M ULV 743 kombiniert und beim IONITX-P-E mit dem Dual-Core Celeron SU2300. Diese Prozessoren erreichen zwar lediglich 1,3 beziehungsweise 1,2 GHz Taktfrequenz, also weniger als die 1,6 GHz eines Atom 230 oder 330 (Dual-Core), dürften aber dennoch deutlich leistungsfähiger sein: Wegen seiner auf extreme Sparsamkeit getrimmten Bonnell-Mikroarchitektur ist ein Atom-Kern bei gleicher Taktfrequenz deutlich langsamer als ein Core-2-Kern, wie er in den beiden erwähnten Celerons steckt. Sie gehören zu Intels sogenannten "Consumer Ultra Low Voltage"-(CULV-)Produkten, die besonders geringe Leistungsaufnahme mit vergleichsweise niedrigen Preisen kombinieren. Allerdings liegt die TDP der beiden Celerons mit jeweils 10 Watt etwas höher als beim Atom 230 (4 Watt) beziehungsweise 330 (8 Watt). Auch der Nvidia Ion zieht auf Mini-ITX-Boards unter hoher Belastung deutlich mehr Strom als die sparsamere, aber eben auch viel leistungsschwächere Intel-Grafik – die vorwiegend von Apple in Notebooks eingesetzten Mobilversionen des GeForce 9400 scheinen erheblich sparsamer zu sein als die Ion-Varianten für Nettops.

Laut Zotac sollen IONITX-N-E und IONITX-P-E spätestens im September zu Preisen von 159 beziehungsweise 179 Euro im Einzelhandel erhältlich sein. Beide Boards besitzen je einen PCIe-x16-Steckplatz, einen WLAN-Adapter sowie einen eSATA- und drei SATA-Ports, zwei Displays lassen sich per HDMI, DVI oder VGA anschließen.

(Update:) Auch die Mini-PCs Zbox HD-NS21 und HD-ND22 sind ganz ähnlich bestückt wie die neuen Mini-ITX-Mainboards, aber mit anderen Hauptplatinen, die etwa statt gewöhnlicher Speichermodule SO-DIMMs aufnehmen; in der Zbox-Version HD-ND21 steckt ein Pentium SU4100.

Der GeForce 9400 repräsentiert die erste Ion-Generation; weil die Intel-Prozessoren der Nehalem- und Westmere-Generationen ebenso wie die aktuellen Atoms keinen Frontsidebus mehr besitzen, handelt es sich bei der zweiten Ion-Generation eigentlich nur um einen Grafikchip, der zusammen mit einigen Speicherchips aufs Mainboard gelötet wird. Offenbar hat Nvidia aber auch noch einen engen Ion-Verwandten mit HyperTransport-Interface für AMD-Prozessoren entwickelt, den bisher aber nur Acer einsetzt. (ciw)