Opel Astra Facelift: Front geglättet, Batterie vergrößert
Drei Jahre nach dem Start modernisiert Opel seinen Bestseller Astra behutsam. Technisch wie optisch bleiben die Veränderungen gering.
(Bild: Opel)
Opel hat fraglos schon einfachere Zeiten erlebt. In den ersten elf Monaten dieses Jahres wurden hierzulande 32.499 Astra erstmals zugelassen. Das sind einerseits rund doppelt so viele wie Ford vom nun eingestellten Focus absetzen konnte, andererseits aber nicht einmal mehr die Hälfte dessen, was VW mit dem Golf erzielen konnte. Die Kompaktmodelle von VW und Opel lagen einst nah beieinander an der Spitze, doch das ist lange her. Dennoch ist der Astra in Deutschland eine wichtige Stütze des Geschäfts – immerhin liegt er intern auf Platz zwei hinter dem Corsa (Test). Eine kleine Modellpflege soll den Astra fit machen für die zweite Hälfte der Bauzeit. Das dürfte eine optimistische Hoffnung sein, denn viel getan hat sich nicht.
(Bild: Opel)
Verbessertes Matrix-Licht
Wie der Grandland (Test) hat nun auch der Astra ein beleuchtetes Logo an der Front. Wichtiger dürfte vielen Kunden sein, dass das weiterhin optionale Matrix-Licht wesentlich feiner auflöst als bisher. Opel nennt 51.200 Pixel pro Scheinwerfer, was die Chance auf exakt umrissene Schattenkegel eröffnet. Abgesehen davon wurden ein paar Kunststoffverkleidungen umgeformt, das Blech blieb unangetastet.
(Bild: Opel)
Glanz verschwunden
Auch im Innenraum gibt es nur wenige Änderungen. Der neue „Intelli Seat“ setzt auf nachhaltigere Recycling-Materialien und eine Polsterung, die durch „besondere Aussparungen“ den Druck auf das Steißbein gering halten soll. Opel hat außerdem den glänzenden Kunststoff aus dem Astra-Cockpit verbannt. Satinierte Zierelemente sollen weniger anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer sein. Die von Qualcomm zugelieferte Hardware und die Snapdragon-Cockpit-Plattform sollen flotter auf Eingaben reagieren als bisher.
(Bild: Opel)
PHEV: Weiterhin nur einphasiges Laden
Noch recht bedeckt äußerte sich Opel vorab zu Veränderungen im Motorenbereich. Der Plug-in-Hybrid hat erst in diesem Jahr ein Update bekommen. Dabei wuchs der Energiegehalt der Traktionsbatterie auf 17,2 kWh. Leider hat Opel die Chance verpasst, in diesem Zug endlich auch die Ladeleistung anzuheben. Es bleibt serienmäßig bei einphasigem Laden mit 3,7 kW. Gegen Aufpreis kann ein 7,4-kW-AC-Lader bestellt werden, was schon frech ist. Dass diese immerhin 500 Euro Option das Laden an einer 11-kW-Wallbox nicht beschleunigt, weil weiterhin nur eine Phase angesprochen wird, erklärt der freundliche Verkäufer vor Vertragsabschluss hoffentlich ausführlich.
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Batterie im Astra Electric nur etwas größer
Enttäuschen dürfte Opel einige Interessenten auch mit der zaghaften Weiterentwicklung des batterieelektrischen Antriebs. Der Energiegehalt der Traktionsbatterie steigt um vier Kilowattstunden auf 58. Die Ladeleistung teilt Opel auch auf Nachfrage noch nicht mit. Sie soll aber wohl bei 100 kW bleiben. Im Moment gibt es auf dieser Plattform ein kleines Durcheinander. Der überarbeitete Peugeot e-308 behält 100-kW-DC-Ladeleistung, der DS N°4 bekommt 120 kW Ladeleistung. Im WLTP steigt die Reichweite des Astra Electric um 34 auf 454 km.
(Bild: Opel)
Wichtiger für einen Verkaufserfolg des elektrischen Astras ist aber vermutlich, dass Opel einen Weg findet, ihn günstiger als bisher anzubieten. Der Listenpreis von mindestens 37.990 Euro für das Basismodell des Astra Electric ist angesichts des Umfeldes kaum zu erzielen. Mit etwas besserer Ausstattung stehen schnell mehr als 40.000 Euro auf der Rechnung, und spätestens dann hat der elektrische Astra reichlich Konkurrenz. Und das auch intern: Mit dem etwas knurrigen, aber absolut ausreichend kräftigen Dreizylinder ist der Astra als Tageszulassung momentan teilweise schon für weniger als 22.000 Euro zu haben. Das Angebot an Astra-Electric-Modellen ist in den großen Autobörsen deutlich spärlicher – und spürbar teurer.
(mfz)