Apple und Android schließen im US-Smartphone-Markt auf

Bei Smartphones verliert Weltmarktführer Nokia weiter Marktanteile, während Apple und Android Boden gutmachen. In den USA zieht das iPhone am Blackberry vorbei, das am weitesten verbreitete System ist Android.

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Von
  • Volker Briegleb

Die Mobilfunkbranche verkauft immer mehr teure Smartphones, an denen die Hersteller gut verdienen. Doch Marktforscher warnen bereits, dass sich das Wachstum im kommenden Jahr abschwächen dürfte, wenn zunehmend Geräte der mittleren Preisklasse gekauft werden und das auf die Margen drückt. Noch zeigt das Segment allerdings starkes Wachstum: Im dritten Quartal 2010 wuchs der globale Smartphone-Markt nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens Canalys um 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Canalys zufolge wurden im dritten Jahresabschnitt weltweit 80,9 Millionen Smartphones ausgeliefert. Marktführer bleibt Nokia, auch wenn der Marktanteil der Finnen auf nunmehr 33 Prozent weiter schrumpft. Apple liegt bei Canalys mit 17 Prozent inzwischen knapp vor RIM mit 15 Prozent Marktanteil.

Auch auf dem wichtigen US-Markt hat sich Apple mit einem Marktanteil von 26 Prozent vor RIM mit 24 Prozent an die Spitze der Gerätehersteller geschoben. US-Spitzenreiter im Systemwettstreit ist aber Android. Das System der Open Handset Alliance kommt mit mehr als 9 Millionen in den USA verkauften Geräten auf einen US-Marktanteil von knapp 44 Prozent.

Auch auf dem Weltmarkt zeigt Android weiter eindrucksvolles Wachstum. Nach 1,4 Millionen verkauften Android-Smartphones im Vorjahresabschnitt wurden im dritten Quartal 2010 über 20 Millionen Geräte mit dem Google-System ausgeliefert, was bei Canalys ein Viertel des Gesamtmarkts ausmacht. Potenzial sieht Canalys auch in Windows Phone 7, das erst im laufenden Quartal auf den Markt gekommen ist. Im dritten Quartal kam Microsoft auf einen Marktanteil von 3 Prozent.

Weltweiter Spitzenreiter bei den Systemen bleibt Symbian. Dem maßgeblich von Nokia unterstützten System trauen die Marktforscher trotz der Umwälzungen bei Nokia und der Symbian Foundation sowie der Abkehr prominenter Unterstützer wie Sony Ericsson oder Samsung auch für 2011 weiteres Wachstum zu, wenn die Finnen das System in Mittelklassegeräten einsetzen wollen.

Noch fehle Nokia aber ein Gerät, das mit dem iPhone und den Oberklasse-Androiden konkurrieren könne, bemerkt Pete Cunningham von Canalys. Um ihren Ruf als Technologieführer und den Marktanteil zu verteidigen, müssten die Finnen bald ein starkes Oberklassegerät vorstellen. Der neue Nokia-Chef Stephen Elop hatte zuletzt erklärt, ein neues MeeGo-Gerät sei nicht vor 2011 zu erwarten. (vbr)