Marvell kündigt Serverprozessor mit vier ARM-Kernen an

Im System-on-Chip Armada XP stecken nicht nur vier CPU-Kerne mit 1,6 GHz Taktfrequenz, sondern auch je vier GBit-Ethernet-Controller und PCIe-x4-Ports sowie SATA- und USB-Anschlüsse.

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Blockschaltbild Armada XP

(Bild: Marvell)

Fast schon als Single-Chip-Server könnte man das Marvell-SoC Armada XP bezeichnen, weil es außer vier ARM-v7-kompatiblen CPU-Kernen mit 1,6 GHz Taktfrequenz und einem Speicher-Controller auch zahlreiche Schnittstellen mitbringt: Je vier Controller für Gigabit-Ethernet und PCIe-x4-Ports sowie für zwei SATA- und drei USB-Anschlüsse. Die Rechenleistung beträgt laut Marvell 16.600 DMips, also ungefähr soviel wie die Cortex-A8-Kerne von acht iPads zusammen leisten. Dabei kommt der Armada XP alias Marvell MV78460 aber mit bloß 10 Watt Leistungsaufnahme aus.

Die vier ARM-Kernen teilen sich 2 MByte an L2-Cache, auf den Hauptspeicher können sie über ein Interface mit 64 Signalleitungen plus ECC-Fehlerschutz zugreifen; das entspricht in der x86-CPU-Welt einkanaligem RAM. Laut Marvell kann der Armada XP DDR3-SDRAM mit bis zu 800 MHz ansteuern, also DDR3-1600-Chips. Ob der Speicher-Controller steckbare Module verträgt, ist unklar; die meisten ARM-SoCs sind aber nur für fest aufgelötete Speicherchips ausgelegt. Auch die maximale RAM-Kapazität verrät Marvell nicht; mehr als 4 GByte dürften es aber kaum sein.

Wann erste Armada-XP-Server erscheinen, wollte Marvell noch nicht verraten, man liefere den Prozessor aber bereits in Musterstückzahlen an Kunden aus.

Der CPU-Entwickler ARM verweist seit einigen Jahren darauf, dass viele Firmen an Servern mit ARM-SoCs arbeiten, öffentlich dazu bekannt haben sich aber erst wenige wie Compulab, SeaMicro und SmoothStone. ARM-SoCs kommen aber schon lange in NAS-Geräten oder Netzwerk-Appliances wie Routern oder dem GuruPlug zum Einsatz. (ciw)