Oscar-Juror wegen illegaler Verbreitung von Filmkopien verurteilt

Der Schauspieler Carmine Caridi muss Schadensersatz an zwei Filmstudios für die unerlaubte Weitergabe von Filmen zahlen, die ihm zur Beurteilung zugeschickt worden waren.

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Der Schauspieler Carmine Caridi, der als Mitglied der Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) als Quelle für illegale Filmkopien im Internet ausgemacht worden ist, wurde von einem Gericht in Kalifornien zu einer Schadensersatzzahlung von 600.000 US-Dollar an zwei Filmstudios verurteilt, berichtet das Wall Street Journal. Caridi hatte gestanden, so genannte Screener, die Oscar-Juroren zur Beurteilung zugeschickt bekommen, einem Mittelsmann übergeben zu haben. Diese stammten aus dem Fundus von Warner Bros. und Sony.

Der Mittelsmann Russell William Sprague hatte sie auf DVD kopiert und verbreitet, heißt es weiter in dem Bericht. Sprague hatte sich im April schuldig bekannt, insgesamt Kopien von mehr als 200 Filmen angefertigt zu haben. Durchsuchungen bei ihm sollen seinerzeit auf die Spur Caridis geführt haben.

Mehrere für die Oscar-Juroren bestimmte "DVD-Screener" verschiedener Filme waren vergangenes Jahr ins Netz gelangt. Die Motion Picture Association of America (MPAA) hatte daraufhin im Oktober 2003 angekündigt, den Mitgliedern der Academy Awards und Jurys anderer Filmpreise keine DVDs oder Videokassetten zukommen zu lassen. Drei Wochen später lockerte die MPAA das Embargo: Wenigstens "Oscar"-Juroren sollten speziell kodierte Videokassetten bekommen. Schließlich setzten sich unabhängige Filmstudios durch und erwirkten vor Gericht eine Aufhebung des Embargos. (anw)