Microsoft verdient noch mehr als Apple

Einige Analysten hatten erwartet, dass der Softwareriese im abgelaufenen Quartal erstmals seit 20 Jahren weniger Gewinn macht als der Mac- und iPhone-Hersteller. So weit kam es dann aber doch nicht.

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Vor den am gestrigen Abend verkündeten Microsoft-Quartalszahlen hatten Börsenexperten geschätzt, dass der Softwareriese 5,93 Milliarden Dollar Gewinn machen würde. Das hätte erstmals nach 20 Jahren bedeutet, dass Apple mehr Gewinn als Microsoft macht: Der Netto-Profit des Mac- und iPhone-Herstellers lag zuletzt bei über 6 Milliarden Dollar.

So weit kam es dann aber doch nicht: Im zweiten Quartal des Microsoft-Geschäftsjahrs 2011 fiel ein Netto-Gewinn von 6,634 Milliarden US-Dollar an. Allerdings liegt der Umsatz mit 19,953 Milliarden US-Dollar deutlich hinter Apple mit mittlerweile 26,74 Milliarden. Microsofts operativer Gewinn lag bei 8,165 Milliarden US-Dollar, und der Gewinn pro Aktie betrug 77 US-Cent.

Vor allem Office 2010 hebt Microsoft als Umsatzbringer hervor, die aktuelle Version sei die sich am schnellsten verkaufende Endkundenversion von Office in der Firmengeschichte. Und ebenso sei Windows 7 das am schnellsten wachsende Betriebssystem, betont Chief Operating Officer Kevin Turner zu den Geschäftszahlen. Mittlerweile habe man 300 Millionen Lizenzen von Windows 7 verkauft, erklärte Microsoft.

Trotzdem steckt der Konzern weiter in einer Sackgasse: Mit Windows Phone 7 hat Microsoft zwar ein allgemein anerkanntes Smartphone-System vorgelegt, stolpert aber den großen Konkurrenten Apple mit iOS und Google mit Android etwas hilflos hinterher – die Verkaufszahlen sollen Branchengeflüster zufolge enttäuschender ausfallen als angepeilt. Und bei den Tablets, die als richtungsweisend für die Zukunft der PC- und Mobilgeräte-Branche angesehen werden, hat Microsoft trotz vieler Ankündigungen so richtig immer noch nichts vorzuweisen. So sehen die Skeptiker zwar Microsoft derzeit gute Geschäfte machen, für die Zukunft aber schlecht gerüstet.

Eine weitere Neuigkeit im Zusammenhang mit Apple gab es von Microsoft am Donnerstag dann auch noch: Wie der IT-Fachdienst All Things D berichtet, überlegt man bei dem Softwareriesen, sein Office-Paket eventuell über den Mac App Store zu vertreiben. "Das ist etwas, was wir uns anschauen", so eine Sprecherin. Solche Überlegungen können allerdings lange dauern: Eine ähnliche Ankündigung gab es bereits 2009 zum Thema Office und iPhone. (jk) / (bsc)