Intel boomt

Der PC-Markt schwächelt. Smartphones und Tablets verkaufen sich wie warme Semmeln. Schwierige Zeiten für Intel, könnte man meinen. Doch der Chip-Konzern legt ein weiteres Rekordquartal hin.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der PC-Markt ist unter Druck. Smartphones und Tablets verkaufen sich dagegen wie warme Semmeln. Schwierige Zeiten für Intel, könnte man meinen. Allen Unkenrufen zum Trotz aber, dass sich der PC- und der Prozessor-Markt in den letzten Wochen schwach entwickelt hätten, kann Intel erneut ein Rekordquartal vorlegen. Der Umsatz stieg im ersten Geschäftsquartal 2011 im Jahresvergleich um 25 Prozent auf 12,8 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zum Vorquartal war dies noch ein Plus von 12 Prozent. Der Nettogewinn kletterte im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal um 29 Prozent auf 3,2 Milliarden US-Dollar oder 56 Cent pro Aktie, der operative Gewinn um 21 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis sei durch zweistelliges Wachstum in jedem Geschäftsbereich und in jeder Region möglich geworden, erklärte Intel-Chef Paul Otellini.

Die Umsätze der Sparte für PC-Technik stieg um 17 Prozent, der Bereich für Data Center um 32 Prozent. Mit den Atom-Prozessoren und dazugehörigen Chipsätzen konnte Intel allein einen Umsatz von 370 Millionen Euro erzielen, ein Plus von 4 Prozent. Besonders habe man von der Nachfrage von Unternehmen und in den sich entwickelnden Ländern profitiert, was die Schwächen der Endverbraucher-Märkte ausgeglichen habe. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Prozessor stieg im Quartalsvergleich leicht an, unter anderem wegen der Einführung der Sandy-Bridge-CPUs – dabei hatten, so betonte Intels Finanzchef – die Probleme mit den Sandy-Bridge-Chipsätzen und ihre Korrektur keine negativen Auswirkungen auf den Umsatz. Allerdings lag die Bruttomarge im Quartal nur bei 61,4 Prozent, nachdem die Prognose 64 Prozent betragen hatte – unter anderem ging ein Minus von 3 Prozentpunkten auf die Maßnahmen zurück, die der Chipsatz-Bug notwendig machte.

Die Ergebnisse begeisterten die Investoren: Zu Beginn des nachbörslichen Handel stieg der Kurs der Intel-Aktie um 6 Prozent. Zuvor war er im regulären Handel stark gefallen, da die Börsianer befürchteten, Intel könne durch den Boom bei Smartphones und Tablets leiden: In diesen Bereichen hinkt der Chip-Konzern derzeit immer noch hinterher und versucht, mit neuen Atom-CPUs und mit der Übernahme der Mobilfunksparte von Infineon zu reüssieren.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Intel
in US-Dollar
Quartal Umsatz Netto-
gewinn/
-verlust
1/00 8,0 Mrd. 2,7 Mrd.
2/00 8,3 Mrd. 3,5 Mrd.
3/00 8,7 Mrd. 2,73 Mrd.
4/00 8,7 Mrd. 2,6 Mrd.
1/01 6,7 Mrd. 1,1 Mrd.
2/01 6,3 Mrd. 0,85 Mrd.
3/01 6,5 Mrd. 0,11 Mrd.
4/01 7,0 Mrd. 0,50 Mrd.
1/02 6,8 Mrd. 0,94 Mrd.
2/02 6,3 Mrd. 0,45 Mrd.
3/02 6,5 Mrd. 0,69 Mrd.
4/02 7,2 Mrd. 1,05 Mrd.
1/03 6,8 Mrd. 0,92 Mrd.
2/03 6,7 Mrd. 0,896 Mrd.
3/03 7,8 Mrd. 1,7 Mrd.
4/03 8,7 Mrd. 2,173 Mrd.
1/04 8,1 Mrd. 1,7 Mrd.
2/04 8,1 Mrd. 1,8 Mrd.
3/04 8,5 Mrd. 1,9 Mrd.
4/04 9,6 Mrd. 2,123 Mrd.
1/05 9,4 Mrd. 2,154 Mrd.
2/05 9,2 Mrd. 2,038 Mrd.
3/05 9,96 Mrd. 1,995 Mrd.
4/05 10,20 Mrd. 2,453 Mrd.
1/06 8,940 Mrd. 1,347 Mrd.
2/06 8,01 Mrd. 0,885 Mrd.
3/06 8,739 Mrd. 1,301 Mrd.
4/06 9,694 Mrd. 1,501 Mrd.
1/07 8,852 Mrd. 1,610 Mrd.
2/07 8,680 Mrd. 1,278 Mrd.
3/07 10,090 Mrd. 1,860 Mrd.
4/07 10,712 Mrd. 2,271 Mrd.
1/08 9,673 Mrd. 1,443 Mrd.
2/08 9,470 Mrd. 1,601 Mrd.
3/08 10,217 Mrd. 2,014 Mrd.
4/08 8,226 Mrd. 0,234 Mrd.
1/09 7,145 Mrd. 0,647 Mrd.
2/09 8,024 Mrd. -0,398 Mrd.
3/09 9,389 Mrd. 1,856 Mrd.
4/09 10,569 Mrd. 2,282 Mrd.
1/10 10,299 Mrd. 2,442 Mrd.
2/10 10,765 Mrd. 2,887 Mrd.
3/10 11,102 Mrd. 2,955 Mrd.
4/10 11,457 Mrd. 3,388 Mrd.
1/11 12,847 Mrd. 3,160 Mrd.

(jk)