Nortel-Patente gehen an Gruppe um Apple und Microsoft

Google zieht bei den Nortel-Patenten den Kürzeren: Eine Gruppe aus sechs großen Konzernen um Apple, Microsoft und Sony sicherte sich die Nortel-Patente, die unter anderem Mobilfunk, WLAN und Internet-Suche betreffen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Google zieht den Kürzeren: Die kostbaren Patente des gescheiterten Telekommunikationsausrüsters Nortel gehen an eine Gruppe aus sechs großen Konzernen um Apple, Microsoft und Sony. Das Konsortium sicherte sich den Sieg bei der Auktion mit einem Gebot von 4,5 Milliarden US-Dollar, erklärte das insolvente kanadische Unternehmen. Der frühe Interessent Google ging damit leer aus. Das Konsortium besteht neben Apple, Microsoft und Sony noch aus dem Storage-Spezialisten EMC, dem schwedischen Telekommunikationsausrüster Ericsson, und dem Blackberry-Hersteller Research In Motion.

Das Nortel-Paket wäre für viele Unternehmen der IT-Branche interessant, um sich gegen Patentansprüche von Konkurrenten abzusichern oder die eigene Position durch Patente zu stärken. Immerhin geht es bei den rund 6000 Patenten und Patentanträgen um Mobilfunk WLAN, Internet-Suche, optische Techniken, Daten- und Sprachnetze sowie Internet-Techniken. Nortel selbst meint, das nun verkaufte Patent-Portfolio betreffe so ziemlich jeden Aspekt der Telekommunikation sowie zusätzliche Bereiche wie Internet-Suche und Social Networks. Einige Patente betreffen auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE.

Google war außerordentlich an den Patenten interessiert. Sein Mobilfunk-Betriebssystem Android steht aktuell im Visier vieler Patentklagen. Das Nortel-Paket hätte Google geholfen, Verhandlungsmasse aufzubauen. Der Internet-Konzern hatte schon frühzeitig ein Gebot von 900 Millionen Dollar abgegeben. Zuletzt hatten auch Intel und eine nicht näher spezifierte "Rockstar Bidco LP" die Genehmigung erhalten, sich an der Auktion zu beteiligen. Im boomenden Smartphone-Markt toben diverse Patentkriege. Dabei stach unter anderem der Konflikt zwischen Nokia und Apple hervor, den die beiden Streithähne erst vor Kurzem dahingehend beilegten, dass Apple Zahlungen an Nokia leistet. Aber auch RIM beispielsweise hatte schon unangenehme Bekanntschaft mit Patent-Verwertern gemacht, die die Firma zu einem kostspieligen Vergleich zwangen, um Blackberry-Verkaufsverbote in den USA zu verhindern. (jk)