Bericht: Microsoft verdient knapp eine halbe Milliarde an Android

Die Vereinbarungen mit den Herstellern von Android-Smartphones über Lizenzzahlungen bringen Microsoft nach Analystenschätzung einen Haufen Geld ein, vermutlich sogar mehr als das eigene Smartphone-Betriebssystem.

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Microsoft dürfte in seinem am 1. Juli begonnenen Geschäftsjahr 2012 fast eine halbe Milliarde US-Dollar Lizenzgebühren von Android-Herstellern wie Samsung, HTC und anderen einnehmen, wie der Business Insider einen Analysten von Goldman Sachs zitiert. Goldman schätzt die Höhe der Lizenzzahlungen auf 3 bis 6 US-Dollar pro Gerät, was sich auf 444 Millionen US-Dollar oder 2 Cent pro Aktie summiere – klingt viel, ist aber im Vergleich zum erwarteten Jahresumsatz von 75 Milliarden US-Dollar kein großer Posten in der Bilanz.

Im vorigen Quartal wurden laut Marktforscher Canalys rund 108 Millionen Smartphones verkauft, woran Microsoft selbst einen Anteil von 1,5 Millionen Geräten hatte. Microsoft müsste also in der Größenordnung von 80 US-Dollar pro Windows-Telefon verdienen, damit das Eigengeschäft die Lizenzgebühren der Android-Smartphones übersteigt – unwahrscheinlich.

Ob Microsoft sogar mehr an Android verdient als Google selbst, lässt sich kaum beurteilen. Im vorigen Quartal wies Google einen Gewinn von 2,5 Millarden US-Dollar bei einem Umsatz von 9 Milliarden aus. Für Android-Lizenzen verlangt Google kein Geld, sondern profitiert hauptsächlich vom höheren Traffic auf den Seiten mit bezahlter Werbung. Lediglich die Einnahmen aus dem Android Market und aus den Android-Werbegeschäften ließe sich direkt den Geräten zuordnen, doch die schlüsselt Google nicht separat auf. (jow)