Freie Musikdatenbank freedb wird eingestellt

Die Tage der freien Musikdatenbank freedb.org sind gezählt. Wie aus offenen Briefen der drei Betreiber an die Nutzergemeinde hervorgeht, scheiterte das Projekt am Streit über die künftige Entwicklung der Datenbank.

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Die Tage der freien Musikdatenbank freedb.org sind gezählt. Wie aus offenen Briefen der drei Betreiber an die Nutzergemeinde hervorgeht, scheiterte das Projekt am Streit über die künftige Entwicklung der Datenbank.

Über freedb.org kann man mit Hilfe geeigneter Client-Software Informationen über Titel, Interpret und die auf der Audio-CD enthaltenen Tracks abrufen. Viele Software-Anbieter, die ihre Produkte mit einer solchen Funktion ausstatten, wechselten zu freedb, nachdem Gracenote das Lizenzierungsverfahren für seinen vergleichbaren Service "CDDB" geändert hatte -- wodurch auf die Anwendungsentwickler erhebliche Mehrkosten zukamen.

Der Streit entzündete sich offenbar an einem Projekt zur Entwicklung der nächsten freedb-Generation, in dem die Joerg Hevers und Ari Sundholm die "größte Chance" für die Zukunft des Services sahen, das allerdings vom Entwickler noch nicht als Open Source freigegeben wurde und noch nicht auf den freedb-Servern läuft. Der Dritte im Bunde Michael Kaiser schien den Entwickler nicht weiter unterstützen zu wollen, Hevers warf ihm in seinem offenen Brief vor, im Alleingang gehandelt zu haben. Hevers und Sundholm entschieden sich nun, das Projekt zu verlassen. Kaiser wiederum sieht sich nicht in der Lage, freedb alleine fortzuführen; die Anschuldigungen möchte er nicht kommentieren. (atr)