NRW-Innenminister zieht positive Bilanz für "Internetwache"

Seit zwei Jahren können Bürger in Nordrhein-Westfalen online Anzeigen erstatten, sich beschweren oder Beamte loben und sich für den Polizeidienst bewerben. Dieser Service werde gut angenommen, meint Innenminister Ingo Wolf.

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"Die Menschen sind über das Internet spontaner bereit, Anzeige zu erstatten. Die Hemmschwelle, zu einer Polizeiwache zu gehen, fällt weg", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf am heutigen Dienstag in Düsseldorf. Die Polizei in dem Land ist nun seit zwei Jahren online erreichbar und seitdem steige die Zahl der über diesen Weg übermittelten Anzeigen. Inzwischen seien mehr als 63.000 E-Mails eingegangen, davon 46.000 Strafanzeigen, 10.200 Bewerbungen für den Polizeidienst und 1400 Beschwerde- und Lobschreiben, lautet die Bilanz. Die Tendenz sei weiter steigend.

Das Polizeiportal Nordrhein-Westfalen bietet die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, um Anzeige zu erstatten und um die Beamten zu loben oder sich über sie zu beschweren. Außerdem kann man eine Kurzbewerbung abschicken. Jeder Anzeigenerstatter bekommt nach dem Versenden des Formulars einen Hinweis auf die zuständige Polizeidienststelle. Von dort aus wird per E-Mail der Eingang bestätigt und die bearbeitende Dienststelle genannt. Der Innenminister weist darauf hin, dass das System einen direkten Notruf an die Polizei nicht ersetzen kann. Sofortige Hilfe gebe es auch weiterhin über die Notrufnummer 110.

Bei den Anzeigen ging es laut Wolf hauptsächlich um Diebstähle, Körperverletzungen, Verkehrsdelikte und Straftaten rund ums Internet. Durch die zahlreichen Online-Anzeigen in diesen Bereichen verringere sich die Dunkelziffer. "Die Polizei erfährt heute von wesentlich mehr Straftaten als vor dem Internet-Zeitalter", resümierte Wolf. Auch der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern und die Berliner Polizei sehen ihre Internetwachen als erfolgreich an. (anw)