AMD bringt 4,5-Watt-APU G-T16R für Embedded Systems

Der 40-nm-Chip mit 615-MHz-CPU sowie Radeon HD 6250 soll bis mindestens 2017 geliefert werden und ist für Geräte wie Industrie-Computer, Steuerungskarten oder Settopboxen gedacht.

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Axiomtek CEM-100 mit Serie-G-APU und A55E im Format COM Express Type 2

(Bild: Axiomtek)

Sparsamer Embedded-Prozessor von AMD: Die Accelerated Processing Unit (APU) mit dem kryptischen Namen G-T16R ist mit 4,5 Watt TDP spezifiziert und soll "im Mittel" weniger als 2,3 Watt Leistung aufnehmen. Weil sie außerdem Temperaturen bis 90 Grad Celsius verträgt, taugt sie für kompakte Single-Board-Computer (SBCs), die mit lüfterlosen Kühlern auskommen. AMD erwähnt in einer Mitteilung auch, die G-T16R sei sparsamer und dank der weitaus höheren CPU- und GPU-Performance auch weitaus effizienter als die bisherigen Geode-Prozessoren für Embedded Systems. Diese fertigt TSMC aber auch noch bis 2015. Wie alle Mitglieder der Serie G soll auch die G-T16R mindestens bis 2017 verfügbar bleiben.

Die Serie-G-APUs mit Bobcat-Prozessorkernen sind eng verwandt mit den Baureihen C (Ontario, 9 Watt) und E (Zacate, 18 Watt), also der Brazos-Plattform. Deshalb kooperieren sie auch mit dem Fusion Controller Hub (FCH) A55E, der Embedded-Version des A50M. Mit Brazos 2.0 ist auch der USB-3.0-taugliche A68M erschienen.

Während die G-T40N mit zwei CPU-Kernen, Radeon HD 6250 und 9 Watt TDP weitgehend dem aus Netbooks bekannten C-50 entspricht und die bis auf ihre geringere TDP von 6,4 Watt sonst gleich spezifizierte G-T40E annähernd dem Tablet-Chip Z-01 (5,9 Watt), ist die G-T16R deutlich langsamer: Der einzige CPU-Kern erreicht lediglich 615 MHz (PDF-Datei). Angesichts der niedrigen Taktfrequenz wirkt die TDP geradezu hoch, offeriert doch etwa Intel den Atom N2500 mit lediglich 3,5 Watt TDP, aber freilich sehr viel schlechterer GPU mit problematischen 32-Bit-Windows-Treibern. Doch als Ersatz für den Geode darf die G-T16R auch nicht zu teuer werden. Die TDP gilt nur im Verbund mit nicht näher spezifiziertem "LVDDR3"-SDRAM, womit anscheinend weder LPDDR3- noch DDR3L-SDRAM gemeint ist – denn letzteres wird etwa beim C-50 alias G-T40N ausdrücklich erwähnt und LPDDR3 setzt angepasste Speicher-Controller voraus. Da AMD in einer Fußnote der Pressmeldung von "4GB 1.35V DDR3" spricht, ist anscheinend DDR3L-Speicher gemeint.

Als kompatible Betriebssysteme für die G-T16R erwähnt AMD Windows Embedded Compact 7, Green Hills Integrity und Express Logic ThreadX.

AMD nennt mehrere Hersteller von Embedded Systems, die nun auch die G-T16R auf SBCs in den Formaten COM Express (Axiomtek CEM-100), PC/104 (Advantech PCM-3356, Aewin PM-6161), ETX (Arbor EmETX-a55E0) einsetzen oder auf proprietären Platinen (Avalue ECM-A50M, MEN SC24). (ciw)