Web-Entwicklungsindex sieht Deutschland auf Platz 16

Die World Wide Web Foundation von WWW-Gründer Tim Berners-Lee hat erstmals ein Ranking von 61 Ländern zur Entwicklung und des Einflusses des Internets herausgegeben.

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Die von WWW-Gründer Tim Berners-Lee 2008 ins Leben gerufene World Wide Web Foundation hat ihren ersten Index zur Entwicklung und der Nutzung des Web in verschiedenen Ländern herausgegeben. Schweden führt die Liste der 61 untersuchten Länder an, Deutschland nimmt Platz 16 ein. Das Schlusslicht bildet der Jemen.

Die gemeinnützige Stiftung will Projekte unterstützten, die sich mit dem Nutzen des World Wide Web für schlecht versorgte Gebiete beschäftigen und beispielsweise freie medizinische Informationen oder Ernährungsratgeber aufbauen. Um den Handlungsbedarf zu erkunden, hat sie diverse Indizes entwickelt, anhand denen der Einfluss des Web auf die Politik, das soziale Leben und die Wirtschaft eines Landes, der Zustand der Kommunikations- und institutionellen Infrastruktur, das Ausmaß der im Web dargebotenen Inhalte beispielsweise zur Bildung und zum E-Government und deren Nutzung dargestellt werden soll.

Web-Indizes der 61 Länder.

(Bild: thewebindex.org )

Beim "Readiness"-Index zur Infrastruktur nimmt Deutschland den 13. Platz ein. Bei der Nutzung und den Inhalten ("The Web") steht Deutschland auf Platz 11 und beim Einfluss ("Impact") auf dem 17. Platz. Die Web-Foundation zählt hierzulande einen Anteil der Internetnutzer an der Gesamtbevölkerung (81,7 Millionen Menschen) von 82,5 Prozent; Spitzenreiter Island hat zum Vergleich einen Anteil von 95 Prozent. Im Ranking der 15 berücksichtigten europäischen Länder kommt Deutschland auf Platz 9. Weltweit ist nur jeder Dritte online, in Afrika ist es weniger als jeder Sechste.

In 30 Prozent der untersuchten Länder beschränke die Regierungen laut dem Index den Zugang zu Web-Inhalten in verschiedenem Ausmaß; in der Hälfte dieser Länder seien zunehmende Beschränkungen der Pressefreiheit zu beobachten. Eine weitere Barriere stellen – vor allem in afrikanischen Entwicklungsländern – hohe Kosten für die Internetanbindung dar. In Irland wurden von 2007 bis 2010 knapp 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mit Exporten im Bereich der Informations- und Kommunikationswirtschaft erzielt. Damit ist das Land in dieser Rangliste Spitzenreiter, Deutschland kommt auf Platz 11.

Für ihren Web-Index hat die Stiftung verschiedene Quellen herangezogen. Dazu zählen Daten der vergangenen fünf Jahre der CIA, des Weltwirtschaftsforums, der Internationalen Energieagentur, der UN, der Weltbank, der Organisation Freedom House sowie auch von Wikimedia. (anw)