368 Millionen US-Dollar Strafe für Apple in Patentprozess

Apple hat in den USA einen Patentprozess verloren und wurde von der Jury zu einem Schadenersatz von 386 Millionen US-Dollar verurteilt. Zwei andere Beschuldigte hatten sich zuvor außergerichtlich mit dem Kläger geeinigt.

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Von
  • Christian Kirsch

Am notorisch klägerfreundlichen Bundesbezirksgericht Ost-Texas hat eine Jury im Prozess von VirnetX gegen Apple und Cisco auf eine Strafe von 386 Millionen US-Dollar für Apple erkannt. Das berichtet der Finanznachrichtendienst Bloomberg. VirnetX hatte im August 2010 die Firmen Aastra, Apple, Cisco und NEC wegen der angeblichen Verletzung von fünf Patenten verklagt. Von Apple verlangte das Unternehmen 708 Millionen Dollar.

Mit Aastra und NEC einigte sich VirnetX außergerichtlich. Ob auch Cisco jetzt verurteilt wurde, ist noch nicht bekannt, da die Gerichtsakten noch nicht öffentlich vorliegen. VirnetX warf Apple unter anderem vor, das US-Patent 7,418,504 durch seine FaceTime-Technik zu verletzen. Die Geschworenen sind dieser Ansicht jetzt offenbar gefolgt. Apple hat Bloomberg zufolge bestritten, die durch das Patent geschützten Verfahren bei seiner Videotelefonie zu nutzen.

Seinem letzten Quartalsbericht zufolge hat VirnetX inzwischen Schulden von rund 50 Millionen US-Dollar. Der Umsatz durch Lizenzzahlungen betrug in diesem Quartal 36.000 Dollar, der Verlust über 10 Millionen. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 1,3 Milliarden Dollar. Erster Lizenznehmer war Microsoft, das mit einer Einmalzahlung von 200 Millionen Dollar 2010 einen Patentstreit beilegte. (ck)