Verbraucherschützer verklagen Paypal

Für Kunden seien einige Klauseln in den Nutzungsbedingungen des Bezahldienstleisters unklar. Deshalb hat der Verbraucherzentrale Bundesverband Klage eingereicht.

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Wegen intransparenter Klauseln sowie Schadenersatz- und Haftungsregelungen, bei denen es auf ein Verschulden des Verbrauchers nicht ankomme, hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) den Bezahldienstleister PayPal verklagt. Wie die Berliner Zeitung berichtet, hätten sich Kunden beschwert, dass es erhebliche Probleme gebe und Konten scheinbar grundlos eingefroren worden seien. Eine vzbv-Sprecherin bestätigte gegenüber heise online den Vorgang. Der Verband habe schon im vergangenen Jahr 20 Klauseln beanstandet, PayPal habe jedoch nur für die Hälfte eine Unterlassungserklärung abgegeben, berichtet das Handelsblatt.

In seinen Nutzungsbedingungen behält sich PayPal vor, Konten und Zahlungen etwa wegen Sicherheitsbedenken einzufrieren. Aus Sicht der Verbraucherzentralen sind aber einige Klauseln unklar. So sei nicht immer nachvollziehbar, wann und wie lange Transaktionen geprüft würden. PayPal hat laut dem Bericht erklärt, es gehe beispielsweise darum, Geldwäsche, unberechtigte Zugriffe auf Nutzerkonten und Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen zu verhindern. Konten könnten auch eingeschränkt werden, wenn sie seit längerem im Minus sind oder eine auffallend hohe Anzahl von Käufern eines Händlers einen Antrag auf Käuferschutz gemeldet haben. Der betroffene Kunde könne aber meistens das Konto innerhalb weniger Tage wieder uneingeschränkt nutzen.

Unterdessen will PayPal die deutschen Verbraucher mit einer groß angelegten Werbekampagne aufmerksam machen. Dabei wolle das Unternehmen vor allem die Vorteile seines Dienstes gegenüber der in Deutschland sehr oft genutzten Überweisung aufzeigen, sagte der Marketingchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Kelly Ford, der dpa. "Es ist ein erster Schritt." In Zukunft werde es vor allem um mobile Bezahlmöglichkeiten gehen. Derzeit komme in Deutschland rund zehn Prozent des Transaktionsvolumens von mobilen Geräten. "Ein Schlüssel ist die Integration in Apps."

In Deutschland sei die Marke PayPal zwar sehr bekannt, "aber viele Verbraucher wissen nicht, was genau die Vorteile sind und was man damit machen kann", räumte Ford ein. Dabei sei die Akzeptanz von PayPal im Handel inzwischen gestiegen, von kleinen Händlern bis hin zu Zalando, Lufthansa oder der Deutschen Bahn. Zudem habe PayPal den Kundenservice verbessert: "Vor vier Jahren hatten viele Anrufer bei unserer Hotline danach einen schlechteren Eindruck von uns als vorher. Das hat sich in der Zwischenzeit total geändert." (anw)