Skyrmionen speichern Informationen

Eine Forschungsgruppe aus Hamburg hat es geschafft, die erst vor wenigen Jahren nachgewiesenen magnetischen Wirbel zu manipulieren: In der Zukunft könnten sie als Datenspeicher zum Einsatz kommen.

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Wenn sich die erst seit wenigen Jahren nachgewiesenen Skyrmionen tatsächlich zur Speicherung von Daten nutzen lassen, könnten sie Speichermedien mit enormer Kapazität ermöglichen: Nur rund 15 Atome benötigt einer der stabilen magnetischen Wirbel. Einer Forschergruppe der Uni Hamburg, die vor zwei Jahren am Nachweis von Skyrmionen auf einer dünnen Eisenschicht auf Iridium beteiligt war, ist nun ein weiterer Schritt gelungen, wie sie im Magazin Science berichtet: Das Team um André Kubetzka und Kirsten von Bergmann konnte eine Information in Skyrmionen ablegen und später auch wieder löschen. Die beiden arbeiten in der Nanoscience-Gruppe unter der Leitung von Prof. Roland Wiesendanger

Im Mai hatten Forscher der TU München berichtet, dass sich benachbarte Skyrmionen beeinflussen ließen. Mit einem Magnet-Kraftmikroskop ließen sich Wirbel beobachten und verschmelzen. Der Weg zu einer praktischen Nutzung von Skyrmionen-Speichern dürfte dennoch noch weit sein. Forscher von IBM hatten Anfang 2012 außerdem gezeigt, dass sich auch eine Gruppe von nur 12 speziell angeordneten Eisenatomen wie eine stabile magnetische Einheit verhält. Damit wäre nach ihrer Einschätzung ungefähr die 100-fache Speicherdichte wie bei heutigen Festplatten möglich, die demnach mindestens rund eine Million Atome pro Bit benötigen. (ciw)