EU-Kommission: Barrieren beim internationalen Netz-Einkauf sollen fallen

Nur sieben Prozent der europäischen Verbraucher kaufen über das Internet auch in anderen Ländern ein. Jetzt will Brüssel Hindernisse beim grenzüberschreitenden Handel abbauen.

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Die EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva will Hindernisse beim grenzüberschreitenden Online-Shopping abbauen. "Bereits 150 Millionen Verbraucher kaufen online ein, jedoch nur 30 Millionen auch im Ausland", zitierte Kuneva gestern das aus ihrer Sicht wichtigste Ergebnis einer EU-Studie zum Online-Shopping, die gerade veröffentlicht wurde.

Der Studie zufolge stieg der Anteil der Verbraucher in der EU, die in den zwölf Monaten vor der Befragung im Netz eingekauft hatten, von 27 Prozent im Jahr 2006 auf 33 Prozent im Jahr 2008. Der Anteil der grenzüberschreitenden Online-Einkäufe stieg nur von sechs auf sieben Prozent.

Auf der Ebene der einzelnen Mitgliedsstaaten streuen diese Werte allerdings stark: Während in Dänemark, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Finnland im vergangenen Jahr über 50 Prozent der Befragten online im eigenen Land eingekauft haben, kommen Zypern, Griechenland, Litauen, Rumänien und Bulgarien jeweils nur auf unter zehn Prozent.

In kleineren Ländern wie Luxemburg (38 Prozent), Malta und Dänemark (jeweils 23 Prozent) bestellten mehr Verbraucher Waren aus anderen Ländern als beispielsweise in Deutschland (6 Prozent) oder England (12 Prozent). Die Hälfte aller Händler in der EU betreibt eine Filiale im Netz, aber nur jeder Fünfte verschickt seine Waren auch in andere Länder.

Die Barrieren beim internationalen Netz-Einkauf sind den Autoren der Studie zufolge "sprachlicher, praktischer und rechtlicher Art": So ist nur ein Drittel der befragten EU-Verbraucher gewillt, bei fremdsprachigen Webshops einzukaufen. Unklarheiten bei Bezahlsystemen, Liefer- und Garantiebedingungen sowie Reparaturen und Retouren nannten die Befragten als häufigste praktische Probleme.

Für einheitliche rechtliche Grundlagen in diesen Bereichen soll die bereits im Oktober 2008 von der EU-Kommission vorgeschlagene Richtlinie über einheitliche Käuferrechte sorgen. Diese muss vom Europäischen Parlament und den Regierungen der Mitgliedstaaten gebilligt werden, bevor sie in Kraft treten kann. (cwo)