Lenovo kündigt Workstations mit Nehalem-Xeons an

Mit den ThinkStation-Versionen S20 und D20 folgt Lenovo im Reigen der Nehalem-Workstations zwar hinter Apples Mac Pro, liegt aber noch vor Dell, Fujitsu Siemens Computers, HP oder etwa Sun.

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Lenovo ThinkStation D20: Enthält soviel Recycling-Kunststoff wie 19 Plastikflaschen liefern.

(Bild: Lenovo)

In wenigen Tagen wird Intel wohl endlich die neuen Xeon-Baureihen 5500 und 3500 der Nehalem-Prozessorgeneration vorstellen – die Hersteller von Servern und Workstations scheinen sich kaum noch gedulden zu können. Nachdem Apple mit dem Mac Pro Quad-Core (1 × Xeon 3500 alias Core i7) und 8-Core (2 × Xeon 5500) vorgeprescht war, folgt nun Lenovo: ThinkStation S20 (Single-Socket) und D20 (Dual-Socket, also zwei Xeons) heißen die Nachfolger von ThinkStation S10 und D10.

Die beiden Vorgänger hatte Lenovo Ende 2007 vorgestellt und damit auch das Workstation-Geschäft von IBM übernommen, jedenfalls soweit x64-Prozessoren betroffen sind: (Update:) Die IntelliStations gab es bis Januar noch mit Power-Prozessoren, mittlerweile sind auch diese nicht mehr erhältlich. IBM hat nun nur noch das Workstation-Blade HC10 im Angebot. Mittlerweile fertigt Lenovo auch eigene x64-Server.

Weil die Intel-Prozessoren ja ebenso wenig offiziell erschienen sind wie der Chipsatz 5520 (Tylersburg 36D), verrät Lenovo vorläufig nur wenige Details. Die ThinkStation S20 soll ab 1070 US-Dollar zu haben sein und bis zu 12 GByte Hauptspeicher aufnehmen, bei der D20 geht es ab 1550 US-Dollar los und bis zu 96 GByte RAM sind theoretisch möglich. Die Preise für Registered DDR3-DIMMs hoher Kapazität sind allerdings happig: Apple beispielsweise verlangt für den Ausbau eines Mac Pro auf 32 GByte satte 5490 Euro Aufpreis, 16 GByte kosten weniger als ein Zehntel davon. Das liegt daran, dass die für Speichermodule hoher Kapazität nötigen 2-GBit-Chips noch kaum lieferbar sind.

Wie zu erwarten war, bestückt Lenovo die neuen Workstations nach Wunsch mit Profi-Grafikkarten von AMD (FirePro) oder Nvidia (Quadro); auch eine Tesla C1060 ist als GPGPU-Applikationsbeschleuniger lieferbar.

Die neuen ThinkStations sollen leise arbeiten, mit effizienten Netzteilen ausgestattet sein und die Vorgaben von Energy Star 5.0 erfüllen. Lenovo setzt auch Recycling-Kunststoff ein, von dem bei der D20 etwa 30 Prozent aus Altverpackungen (post consumer recycled content) stammen – diese Menge soll etwa der von 19 Plastik-Getränkeflaschen entsprechen.

Workstations mit Nehalem-Xeons werden auch von Dell, Fujitsu (Siemens Computers), HP, Sun sowie anderen kleineren Herstellern erwartet. Bisher sind bei den erwähnten Herstellern auch noch keine Single-Socket-Workstations mit den bereits seit Ende 2008 lieferbaren Core-i7-Prozessoren zu finden – offenbar wollen sie ihr komplettes Workstation-Angebot in jeweils einem Rutsch auf die neue Prozessorgeneration umstellen. Bei kleineren Firmen wie inside multimedia sind teilweise schon Angebote für Dual-Nehalem-Workstations zu finden.

Theoretisch sind Xeon-5500-Workstations mit bis zu 192 GByte RAM (12 Quad-Rank-RDIMMs) und vier PCI-Express-2.0-Grafikkarten machbar, zu den potenziellen Neuerungen gehört auch SAS 2.0 oder SSD-RAID. (ciw)