Sandisk will Server-Flash-Pionier Fusion-io schlucken

Sandisk kauft sich Know-how für den Einsatz von Flash-Speicher in Servern und Rechenzentren: Das 2006 gegründete Unternehmen Fusion-io.

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Erst vor 10 Tagen hatte Fusion-io die neue ioMemory-Baureihe Atomic SX300 vorgestellt.

(Bild: Fusion-io)

Das Rennen um High-End-Flash-Speicher geht weiter: Sandisk übernimmt Fusion-io. Die Firma mit etwa 940 Mitarbeitern und zuletzt 432 Millionen US-Dollar Jahresumsatz ist wegen ihres prominenten "Chief Scientist" Steve "Woz" Wozniak recht bekannt. Fusion-io ist auf PCI-Express-Karten mit NAND-Flash-Speicher spezialisiert, die als Applikationsbeschleuniger zum Einsatz kommen, etwa für NoSQL-Datenbanken. Fusion-io verspricht kürzere Latenzen als bei herkömmlichen SAS-, SATA- und PCIe-SSDs durch einen speziellen Virtual Storage Layer (VSL).

Sandisk wiederum hat durch die Fertigungs- und Entwicklungskooperation mit Toshiba direkten Zugriff auf NAND-Flash-Produkte und kann deshalb im Preiskampf gut mithalten. Bisher ist Sandisk bei Server-SSDs allerdings weniger vertreten, anders als etwa bei Consumer-Flash wie Digicam-Speicherkarten, USB-Sticks und SATA-SSDs sowie bei Embedded-Produkten wie eMMC.

Die Übernahme von Fusion-io lässt sich Sandisk rund 1,1 Milliarden US-Dollar kosten und offeriert 11,25 US-Dollar pro ausstehender Fusion-io-(FIO-)Aktie. Die Übernahme soll im dritten Quartal 2014 abgeschlossen werden.

Der Kauf von Fusion-io reiht sich ein in das Rennen der großen Marktteilnehmer um Flash-Kompetenz. Sandisk-Partner Toshiba hatte Ende 2013 OCZ übernommen. Seagate hat die Übernahme der ehemaligen Sandforce-Sparte von LSI angekündigt und eine Beteiligung an DensBits. WD hat sich derweil bei Skyera eingekauft, sTec und via HGST auch Virident zugekauft. IBM schluckte 2012 Texas Memory Systems, EMC hat sich XtremIO und DSSD einverleibt, NetApp etwa CacheIQ, Cisco Whiptail. (ciw)