Verbraucherzentrale warnt vor erschlichenen App-Bewertungen

Immer wieder stellen Apps zusätzliche Funktionen bei Abgabe einer guten Bewertung in Aussicht – und erhalten so oft zahlreiche 5-Sterne-Bewertungen, auch wenn sie ihr Funktionsversprechen nicht halten.

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Von
  • Leo Becker

Manche Apps versprechen ihren Käufern für eine gute Bewertung direkt nach dem Kauf Extrafunktionen. "Das ist fragwürdig", erklärt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. So entstünden nämlich täuschend gute Bewertungen.

Manche Entwickler versuchen, gute Bewertungen durch falsche Funktionsversprechen zu erschleichen

Wenn ein Programm nicht hält, was es verspricht, können Nutzer ihre bereits abgegebenen Bewertungen aber nachträglich ändern. Dazu reicht es in der Regel aus, die App erneut zu bewerten. "Wichtig ist, dass man zumindest den anderen Verbrauchern den Gefallen tut, sie davor zu warnen", betont Bradler.

Zudem bleiben Extrafunktionen gegen eine gute Bewertung ein grundsätzlich leeres Versprechen – die App kann den Nutzer lediglich in den App Store weiterleiten, erhält aber keine Informationen über die dort hinterlassene Bewertung.

Aktuell fallen erneut einige kostenpflichtige Fernseh-Streaming-Apps mit dieser Masche auf. Sie versprechen Nutzern für eine Top-Bewertung direkt nach der Installation weitere Fernsehkanäle. Gezeigt werden jedoch nur einige Spartenkanäle, oder die Programme verlinken auf kostenlose Streams von Drittanbietern. In Apples App Store häufen sich dazu die Beschwerden enttäuschter Käufer – trotzdem erhalten diese Apps mit durchschnittlich vier Sternen eine gute Bewertung.

Generell gilt: "Wenn die Beschreibungen nicht den Tatsachen entsprechen, kann man sein Geld zurückverlangen", sagt Thomas Bradler. Auch sollten Kunden solche Apps den jeweiligen Betreibern der Appstores melden, damit diese sie entfernen. Im iTunes respektive App Store können Nutzer dazu aus ihrem Rechnungsbeleg heraus "Problem melden" – oder diese Funktion über die Einkaufshistorie ihres Accounts aufrufen, auf diesem Weg lässt sich die App auch "zurückgeben". (Mit Material der dpa) / (lbe)