MWC: Android-Smartphone für Senioren von Emporia

Emporia zeigt auf dem MWC sein erstens Smartphone für Senioren. Das Emporia Smart hat eine spezielle Oberfläche und eine Klapptastatur, läuft aber auf Android und kann mit Apps umgehen.

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MWC: Ein Android-Smartphone für Senioren

(Bild: Emporia)

Lesezeit: 3 Min.

Handys die sich an ältere Zielgruppen richten gibt es einige, bei den vielseitigeren Smartphones sah es bislang jedoch schlecht aus. Emporia, Spezialist für Senioren-Handys, will das ändern und hat auf dem MWC sein erstes Android-Gerät vorgestellt. Das Emporia Smart ist im Herzen zunächst ein herkömmliches Smartphone: Es läuft mit Android 4.4, kann auf den Google Play Store zugreifen und wird über einen Touchscreen bedient.

Damit auch Neueinsteiger mit dem Gerät zurecht kommen und sich nicht überfordert fühlen, hat sich Emporia einiges einfallen lassen. Im Grundzustand ist das Smart kaum von einem Feature-Phone zu unterscheiden, die Bedienung läuft über eine klassische Telefontastatur und auf den Finger reagiert das 4,5-Zoll-Display nur, wenn der Nutzer an eine andere Stelle innerhalb der angezeigten Eingaben wechselt. Der Umstieg von einem klassischen Handy soll so möglichst schmerzlos gestalten werden. Große Schrift und Symbole erleichtern das Ablesen.

Wird die Tastatur weggeklappt erscheint eine aufgeräumte Touchoberfläche mit einigen wenigen großen Symbolen für die meistgenutzten Funktionen: Telefonie, Text-Nachrichten und Fotos. Wird die Tastatur nicht benötigt, lässt sich sich komplett abnehmen. Für Taschenlampe und die 8-Megapixel-Kamera gibt es auf der Seite eigene Tasten.

Emporia Smart Senioren-Smartphone (7 Bilder)

Emporia zeigt auf dem MWC sein Senioren-Smartphone Emporia Smart, mit interessanten Funktionen wie einer Klapptastatur.
(Bild: asp)

Die App-Benachrichtigungen hat Emporia in eine eigene Kategorie ausgelagert, sie tauchen also nicht unvermittelt am oberen Rand auf wie bei herkömmlichen Android-Smartphones. Ein Wisch nach rechts zeigt die häufigst verwendeten Apps in einer Kachelansicht an, von dort gelangt man in die Liste aller Apps. Ein Wisch nach links zeigt vier Kontakte, die eigene Telefonnummer und eine Notfallnummer an. Den herkömmlichen Android-Startbildschirm bekommt man nie zu Gesicht.

Der Google Play Store ist installiert, doch auch mit dem müssen sich die Nutzer nicht auseinandersetzen. Ein eigener App-Shop soll dem Nutzer sinnvolle Programme näher bringen, WhatsApp und auf den Auslieferungsland zugeschnittene Programme wie die App der Deutsche Bahn sind schon vorinstalliert. Zum leichteren Tippen auf dem Bildschirm liegt ein kapazitiver Stift in der Packung, die Halterung dafür an der Gehäuseseite lässt sich wie die Tastatur komplett entfernen

Der spezielle Micro-USB-Stecker hilft beim richtigen Einstecken des Smartphones.

(Bild: Emporia)

Auf Rückseite gibt es eine Notruf-Taste: Die versucht bis zu 5 vorher festgelegte Kontakte anzurufen. Geht ein Kontakt nicht ans Telefon oder meldet sich nur die Mailbox, ruft das Gerät selbstständig den nächsten Eintrag an und schickt an den anderen eine SMS. Eingehende Telefonate werden innerhalb von zwei Stunden (nach dem Notruf) automatisch angenommen und die Freisprechfunktion aktiviert.

Die Hardware ist vergleichsweise mager, reichte aber beim Ausprobieren für die gebotenen Funktionen aus. Ein nicht näher bezeichneter Quad-Core-Prozessor mit 1,2 GHz, 1 GByte RAM und 4 GByte interner Speicher müssen reichen. MicroSD-Karten können nachgerüstet werden. Eine spezieller micro-USB-Stecker mit Führungsstift verhindert verkehrtes Einstecken. Ab Ende März soll das Emporia Smart für 300 Euro in Deutschland und Österreich erhältlich sein.

Update 3.3. 18:55 Uhr: Die Notruffunktion ist nun genauer beschrieben. (asp)