Kleinlader für Landärzte: Unterwegs im Mercedes C350e

Kleinlader für Landärzte

Die neueste Variante von Daimlers Erfolgsbaureihe ist der Plug-In-Hybrid C350e mit einem Antrieb, der die klassischen Tugenden unterstreicht. Wie immer bei Plug-In-Hybriden lassen sich zwei Geschichten erzählen: Die eine, die von der Sinnhaftigkeit des kleinen „e“ zeugt. Und eine andere

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Unterwegs im Mercedes C350e 16 Bilder

Brückentechnologie auf hohem Komfort- und Preisniveau bietet die zweimotorige C-Klasse

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Hamburg, 7. September 2015 – Willkommen zu Hause! Reinsetzen und sich wohlfühlen. In der C-Klasse von Mercedes ist der Markenkern spürbar und dominant: Wer den Stern auf der Haube sieht, erwartet Komfort und Sicherheit. Das sind die Stärken dieses Modells; die Qualität ist erstklassig, die Türen schließen tatsächlich mit dem satten Klangbild eines 80er-Jahre-Mercedes, und die Assistenzsysteme markieren die Spitze des Kaufbaren. Die neueste Variante der Erfolgsbaureihe ist der Plug-In-Hybrid C350e mit einem Antrieb, der die klassischen Tugenden unterstreicht. Bis 2017 wird Mercedes zehn Modelle mit diesem Konzept anbieten. Und wie immer bei Plug-In-Hybriden lassen sich zwei Geschichten erzählen: Die eine, die von der Sinnhaftigkeit des kleinen „e“ zeugt. Und die andere.

Die erste Geschichte ist die vom niedersächsischen Landarzt. Er könnte auch in Baden-Württemberg, Brandenburg oder einem anderen Flächenland leben. Entscheidend ist, dass er in seiner Garage und vor seiner Praxis eine Steckdose hat. In gut drei Stunden (mit Wallbox: 1,5 h) ist die Batterie mit einer Nennkapazität von 6,38 Kilowattstunden (kWh) gefüllt. Die Dauer spielt keine Rolle, denn nachts oder während der Sprechzeit vergehen die Stunden unmerklich. Heimlich wünscht sich der Landarzt, dass das induktive Laden bereits Realität wäre. Er hat einfach keine Lust mehr, mit dem Kabel zu hantieren. Es fliegt im Kofferraum herum und poltert, wenn er ausnahmsweise heftig bremsen muss.

Vielleicht hat der Mediziner wie beim Testwagen zum wunderschönen und eleganten Cavansitblau-Metallic gegriffen. Ganz sicher aber wählte er das T-Modell (S205). Ab 52.627,75 Euro steht der C350e als Kombi in der Preisliste. Wichtige serienmäßige Features sind das Automatikgetriebe („7G-Tronic Plus“) sowie die Luftfederung („Airmatic“). Der Bruttoendpreis des von uns gefahrenen, gut ausgestatteten Presseautos betrug 79.956,10 Euro. Den Freiberufler interessiert die Leasingrate, die er mit dem Händler vereinbaren konnte.

Eigentlich zu viel

Die Fahrt beginnt auf Wunsch und ebenfalls ohne Aufpreis mit der Vorklimatisierung. Elektrisch und noch leiser als andere – da fiept und jault nichts – setzt sich der Mercedes in Bewegung. 60 kW (82 PS) leistet die Maschine; damit sind 130 km/h möglich. Wenn doch mal Schubrakete erforderlich ist, genügt ein Tritt aufs Pedal über einen definierten Widerstand hinaus. Der Verbrennungsmotor springt an, und was dann kommt, ist eigentlich zu viel: Mit einer Systemleistung von 205 kW (279 PS) und einem Drehmoment von 600 Nm geht es aus jeder Geschwindigkeit ausgesprochen zügig nach vorne. In 5,9 Sekunden sind 100 km/h erreicht, Schluss ist bei 250.