Laden mit 350 Kilowatt Leistung

Schnellspannung

Mit noch höherer Ladegeschwindigkeit soll die Alltagstauglichkeit und damit die Konkurrenzfähigkeit des batterieelektrischen Autos steigen. Dazu müssen zum einen beim Fahrzeug selbst und zum anderen bei der Stromversorgung Fortschritte erzielt werden

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Elektroautos, alternative Antriebe 9 Bilder
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Von
  • Christoph M. Schwarzer
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Hamburg, 24. November 2015 – Rauf auf 350 Kilowatt Ladeleistung. Das ist eins der erklärten Hauptziele des Vereins Charging Initiative Interface, abgekürzt CharIN. Hinter CharIN stehen bekannte Namen: Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche und Volkswagen, die Hersteller von Steckern Mennekes und Phoenix Contact, der TÜV Süd sowie neuerdings auch der Infrastrukturanbieter ABB. Sie alle wollen eins: mit noch höherer Ladegeschwindigkeit die Alltagstauglichkeit und damit die Konkurrenzfähigkeit des Batterie-elektrischen Autos verbessern. Dazu müssen zum einen beim Fahrzeug selbst und zum anderen bei der Stromversorgung Fortschritte erzielt werden.

Porsche hat auf der IAA mit der Studie Mission E einen Ausblick gegeben: In 15 Minuten, so heißt es in der Pressemeldung, solle die Batterie des 440 kW (600 PS) starken Allradsportwagens zu 80 Prozent geladen sein. Daraus resultieren 400 Kilometer Reichweite. Der Mission E sprintet in 3,5 Sekunden auf 100 km/h und das – kleiner Seitenhieb auf Tesla, wo man fürs Model S inzwischen von nur noch maximal 539 statt von 700 PS redet – „anders als heutige E-Fahrzeuge […] auch bei mehrmaligem Beschleunigen in kurzen Abständen“.

Zurück zum Ausgangspunkt, der Ladeleistung von bis zu 350 kW. Sowohl die Fahrzeuge als auch die Infrastruktur müssen dafür aufgerüstet werden.

Dünnere Kabel dank höherer Spannung

Im Auto wird zurzeit mit einer Spannung von 400 Volt gearbeitet. Um bei gleicher Stromstärke eine höhere Leistung zu erreichen, wird sie beim Porsche Mission E auf 800 Volt angehoben. Ein darauf ausgelegter Antriebsstrang kann mit leichteren Kupferkabeln mit weniger Gewicht und reduziertem Querschnitt arbeiten. Im Gegenzug müssen die internen Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden.