Studie zu Elektroautos: Vorgaben der Bundesregierung nicht zu schaffen

Weniger als 50.000 Elektroautos werden Ende dieses Jahres laut Analyse der Unternehmensberatung Bain & Company in Deutschland fahren – 75 Prozent weniger als die Zielvorgabe der Bundesregierung.

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Studie zu Elektroautos: Vorgaben der Bundesregierung nicht zu schaffen

(Bild: Ford)

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Bis zum Endes dieses Jahres werden auf deutschen Straßen weniger als 50.000 Elektrautos und Plug-in-Hybride fahren. Das ergibt eine Analyse der Unternehmensberatung Bain & Company. Von Januar bis November 2015 seien in Deutschland 20.288 Elektroautos und Plug-in-Hybride zugelassen worden. Dies lasse für das Gesamtjahr rund 23.000 Zulassungen erwarten.

Die Bundesregierung war für dieses Jahr von insgesamt 200.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride ausgegangen, doch der Gesamtbestand von weniger als 50.000 Fahrzeugen werde rund 75 Prozent unter der Zielvorgabe liegen, teilt Brain & Company weiter mit. Daran werde sich auch so schnell nichts ändern, das zeige das Verhältnis der Neuzulassungen zum Gesamtmarkt. Hier liege Deutschland im internationalen Vergleich im ersten Quartal 2015 mit einer Elektroautoquote von 0,6 Prozent abgeschlagen hinter Norwegen (33,1 Prozent) und der Niederlande (5,7 Prozent). "Damit ist das ursprüngliche Ziel der Politik von einer Million E-Autos im Jahr 2020 nicht mehr zu schaffen", erläutert Klaus Stricker von Bain & Company.

Striktere Emissionsgesetze, der technische Fortschritt bei elektrischen Antrieben und geringere Kosten für Akkus würden den Trend zur E-Mobilität aber mittelfristig weiter beschleunigen. Es gebe auch keine Alternative, um die verschärften Emissionsvorgaben bis 2025 zu erreichen. Allerdings seien die Ende 2014 von der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) formulierten Schritte aus Steuersubventionen und Forschungsförderung größtenteils nicht umgesetzt worden. Aktuell diskutiert würden steuerliche Anreize, Sonderabschreibungen für elektrisch betriebene Dienstfahrzeuge und Kaufanreize für Privatkunden von bis zu 5000 Euro pro Fahrzeug. Die Finanzierung sei aber weiterhin ungeklärt.

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(anw)