Abgas-Skandal: VW ruft als nächstes Passat-Modelle zurück

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich in Berlin angeschaut, wie ein VW-Diesel mit neuer Motorsoftware bespielt wurde. Dabei wurde der nächste Schritt des VW-Rückrufs bekannt.

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VW-Passat

VW Passat

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 2 Min.

Dobrindt (l.) und Diess schauen sich einen Motor an

(Bild: VW)

Der wegen des Abgas-Skandals gestartete Rückruf von insgesamt 2,4 Millionen Diesel-Autos des Volkswagen-Konzerns soll schrittweise Fahrt aufnehmen. "Das nächste Modell wird der Passat sein, der im März zum Rückruf kommt", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag während eines Besuch bei einem VW-Händler in Berlin.

Begonnen hat die Rückrufaktion mit dem Pick-up Amarok. Dobrindt ließ sich zeigen, wie eine neue Motorsoftware aufgespielt wurde. Der Chef der Konzern-Kernmarke VW, Herbert Diess, sagte: "Wir sind zuversichtlich, dass wir im Laufe dieses Jahres alle Fahrzeuge abarbeiten." Für Kunden dauere das Umrüsten weniger als eine Stunde.

Der Abgas-Skandal bei VW

Für Motoren mit 1,2 Litern und 2,0 Litern Hubraum soll dabei nur eine Software-Änderung nötig sein, die etwa 30 Minuten beanspruchen soll. Bei 1,6-Liter-Modellen soll zusätzlich ein Bauteil eingesetzt werden, so dass dieser Vorgang etwa 15 Minuten länger dauert. Aus allen Wagen muss eine Software entfernt werden, die Abgaswerte manipuliert. Nach der Ümrüstung seien die Fahrzeuge weiterhin technisch sicher und fahrbereit, versichert VW.

Damit der Rückruf effizient vonstatten geht, wurden die betroffenen Fahrzeugmodelle in mehrere Gruppen gestaffelt. Diess kündigte an, in den nächsten Wochen würden Zug für Zug alle betroffenen Kunden angeschrieben. Ziel sei, mit dem Umrüsten keine Kompromisse beim Verbrauch und den Fahrleistungen einzugehen. Beim Amarok sei das gelungen. "Es ist natürlich auch das Ziel für alle weiteren Software-Updates, die wir den nächsten Wochen und Monaten durchführen." Die Autohäuser seien gut vorbereitet, so dass die Aktion "sehr geschmeidig" abgearbeitet werden könne. Der ADAC hat bereits angekündigt, eigene Messungen vorzunehmen.

Dobrindt sagte, der Rückruf werde von der Untersuchungskommission begleitet, die bei seinem Ministerium zum Abgas-Skandal eingerichtet wurde. Die Zusammenarbeit mit VW funktioniere. Deutschland sei mit dem Rückruf wesentlich weiter als andere Länder, in denen teils noch über technische Lösungen diskutiert werde. (mit Material der dpa) / (anw)