Abgas-Skandal: VW-Chef Müller nennt Kritik „unfair“

Müller hat die Kritik nach seinem verunglückten Radio-Interview in den USA als „unfair“ bezeichnet. Er räumte am Montagabend vor dem Start des Autosalons ein, das Interview sei „höchstunglücklich“ gewesen. Doch: „Detroit war ein Stück weit unfair“

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Von
  • Martin Franz

„Der hat mich sicherlich auf dem linken Fuß erwischt“, sagt Müller mit Blick auf das Interview in Detroit.

(Bild: Volkswagen)

Müller hat die Kritik nach seinem verunglückten Radio-Interview in den USA als „unfair“ bezeichnet. Er räumte am Montagabend vor dem Start des Autosalons ein, das Interview sei „höchstunglücklich“ gewesen. Mit der öffentlichen Nachbetrachtung war er aber nicht einverstanden: „Detroit war ein Stück weit unfair“, sagte er. Müller hatte in dem Interview mit dem US-Sender NPR unter anderem gesagt, Volkswagen habe nicht gelogen. Öffentlich hatte Müller dafür herbe Kritik einstecken müssen.

„Wir hätten es vermeiden können“, sagte Müller. „Wie es dargestellt worden ist, das war nicht fair“, sagte Müller mit Blick auf das Interview mit dem Radio-Journalisten: „Der hat mich sicherlich auf dem linken Fuß erwischt.“ Er sprach von einem „Missverständnis“. Die Aussage des Radioreporters sei gewesen, Volkswagen sei kriminell. Da habe er sich vor seine Mitarbeiter stellen wollen, sagte Müller. Er habe vor seiner Rede auch klargestellt, dass Volkswagen einen großen Fehler begangen habe.

Im Abgas-Skandal treffen Volkswagen-Offizielle am Donnerstag (3. Februar 2016) erneut Vertreter von US-Behörden. In einem Gespräch wollen beide Seiten nach einer Lösung für die Autos mit manipulierten Dieselmotoren suchen, sagte Volkswagen-Chef Müller am Montagabend vor Beginn des Autosalons in Genf. Dabei seien beide Seiten daran interessiert, eine Lösung für alle betroffenen Marken zusammen zu finden. „Das wollen die auch“, sagte Müller mit Blick auf die US-Behörden. In den USA sind etwa 580.000 Autos der Konzernmarken VW, Audi und Porsche mit einer verbotenen Software ausgestattet, die Abgaswerte auf dem Prüfstand herunterregelt. Weltweit sind es 11 Millionen. In den USA, wo der Skandal aufflog, drohen dem Konzern aber die größten Strafzahlungen.

(dpa) (mfz)