Fiat-Chrysler-Chef: Apples Autoprojekt ist "eine Krankheit"

Der iPhone-Produzent solle lieber mit den traditionellen Fahrzeugherstellern arbeiten, als ein eigenes Auto zu bauen, meint Sergio Marchionne.

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Ferrari mit Touchschreen

Apples Fahrzeugintegration Carplay.

(Bild: dpa, Sandro Campardo)

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Der nie um Worte verlegene CEO des Fiat-Chrysler-Konzerns hat sich in einem Interview anlässlich des Genfer Autosalons zu Apples angeblichen Fahrzeugplänen geäußert. Sergio Marchionne sagte, wer den Drang verspüre, ein Auto zu bauen, solle sich erst einmal hinlegen und darauf warten, dass das Gefühl vorüberziehe. Dies sei eine "Krankheit". "Die kommt und geht wieder und Sie werden sich von ihr erholen, sie ist nicht tödlich", sagte er.

Autos seien ein "komplexes Geschäft", weshalb es für Apple sinnvoller sei, mit bestehenden Fahrzeugherstellern zu kooperieren, statt "alles allein" zu machen. Die Branche habe genügend freie Kapazitäten dafür. Der Fiat-Chrysler-Chef hatte sich bereits im vergangenen Frühjahr mit Apple-Boss Tim Cook getroffen – im Rahmen einer Tour durch das Silicon Valley. Was damals besprochen wurde, ist bislang nicht durchgesickert.

Es gibt aber eine direkte Beziehung zwischen Apple und dem Fahrzeugproduzenten: Der Apple-Finanzchef war einst bei General Motors unter anderem für eine Kooperation mit Fiat zuständig; und iTunes-Boss Eddy Cue sitzt im Aufsichtsrat der Fiat-Tochter Ferrari.

Zuletzt hatte Tim Cook bei der Apple-Aktionärskonferenz Andeutungen zum "iCar" gemacht. Er sagte, manches sei eben wie das Warten auf Weihnachten. Cook erinnerte daran, wie aufregend der Vorabend zur weihnachtlichen Bescherung als Kind gewesen ist – schließlich habe man nicht gewusst, was unten auf einen wartet. Es werde aber noch für eine ganze Weile der Vorabend bleiben, meinte Cook. (bsc)