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Inside: Playdead hübscht Grafik mit blauem Rauschen auf

Der Indie-Hit "Inside" glänzt mit tollen Licht- und Rendering-Effekten. Auf der GDC verriet Entwickler Playdead das Geheimnis der atmosphärischen Grafik.

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Inside: Playdead hübscht Grafik mit blauem Rauschen auf

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Playdead konnte bereits vor einigen Jahren mit "Limbo" einen Überraschungs-Erfolg landen. Seit wenigen Wochen ist der Nachfolger "Inside" für PCs und Xbox One erhältlich. Die PS4-Version soll nächste Woche starten. Auf der Game Developers Conference in Köln verrieten die Entwickler, wie sie die tolle Atmosphäre im Spiel hinbekommen haben. Inside wurde mit der Unity-Engine entwickelt, jedoch hat Playdead Zugriff auf dessen Source-Code, um einige wichtige Details ergänzen zu können.

Damit das Spiel auf allen Plattformen konstant mit 60 fps bei einer Auflösung von 1080p läuft, musste Playdead mit den Ressourcen haushalten. Weil das Spiel stets mit einer festgelegten Seitenansicht der Kamera arbeitet, konnten die Entwickler jede Szene optimal trimmen und Spezial-Effekte einfügen, die gut aussehen, ohne viel Ressourcen zu kosten.

Inside Rendering (6 Bilder)

Um Farbstreifen zu verhindern, nutzt Playdead Dithering mit animierten Texturen mit blauem Rauschen, die sie über jeden Rendering-Pass legen.
(Bild: c't)

So werden die Frames letzlich mit 8 Bit pro Farbkanal herausgerendert. Die Atmosphäre im Spiel wird jedoch sehr stark geprägt von volumetrischen Schatten und Nebeln. Es gibt ausgiebige Unterwassersektionen und Spielgelungen in Wasserflächen. Normalerweise würde das bei einem Rendering auf 8 Bit pro Farbkanal zu sehr hässlichen Farbbändern führen. Um diese zu verhindern, nutzt Playdead ein spezielles Dithering. Dazu legen sie bei jedem Render-Durchgang (sei es bei der Beleuchtung oder den Post-Effekten) ein animiertes blaues Rauschen (weißes Rauschen mit Hochpassfilter) über die einzelnen Layer.

Ein temporäres Anti-Aliasing, das zwischendurch eingefügt wird, sorgt für weiche Übergänge, ohne dass typische Dithering-Muster sichtbar werden. Damit sich Elemente wie Feuer natürlich bewegen und nicht wie eine Animations-Schleife aussehen, randomisieren sie die Reihenfolge der Texturen. Ein wichtiges Detail seien auch die Reflexionen in Pfützen. Hier bestehe die Gefahr, dass an den Bildschirmrändern zu helle Bereiche der Skybox gerendert würden, weshalb sie diese abdunkeln.

Dank der Programmiertricks schafft Inside eine beeindruckende Atmosphäre mit tollen Licht-Effekten, Schatten und Nebel.

(Bild: Playdead)

In Köln gingen die Entwickler fast eine Stunde auf jedes Detail ein, das sie bei der Grafik von Inside optimieren mussten. Für sich gesehen hat jeder einzelne Effekt nur einen subtilen Einfluss auf das gesamte Bild. Zusammengenommen addieren sich die Optimierungen jedoch zu einer beeindruckenden Atmosphäre, selbst auf Mittelklasse-PCs ohne dicke Grafikkarten. (hag)