Elektroautos werden derzeit kaum gekauft

Der Markt für Elektroautos ist in Deutschland jüngst eingebrochen; wohl weil die Interessenten auf die von der Regierung versprochene höhere Kaufprämie warten.

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Elektroautos werden derzeit kaum gekauft

Die Kaufprämie für Elektroautos soll erhöht werden. Doch wann?

(Bild: VDA)

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Seit zwei Wochen ist die Nachfrage nach Elektroautos stark eingebrochen, heißt es in einem Zeitungsbericht. Händler berichteten, es komme derzeit quasi zu keinen neuen Kaufverträgen mehr.

Hintergrund ist demnach die vor rund einem Monat beschlossene Erhöhung der Kaufprämie, die aber noch keine Gesetzeskraft erlangt hat und damit nicht gewährt werden kann, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Kunden wollten nicht zu den bisherigen Konditionen kaufen.

Die Bundesregierung plant im Zuge ihres Klimapakets, die Kaufprämie bis zum Jahr 2025 zu verlängern. Sie soll für Pkw mit Elektro-, Hybrid- und Wasserstoff-Antrieb gelten und für Autos mit einem Listenpreis von unter 40.000 Euro auf bis zu 6000 Euro steigen sowie für Plug-In-Hybride (PHEV) auf 4500 Euro. Derzeit gibt es 4000 Euro für reinelektrische Fahrzeuge (BEV) dieser Preisstufe. Bei einem Nettolistenpreis von mehr als 40.000 und bis zu 65.000 Euro sollen BEV 5000 Euro und PHEV 3750 Euro Prämie erhalten. Die Mittel kommen jeweils zur Hälfte vom Bund und den Herstellern.

Doch niemand weiß, ab wann die erhöhte Kaufprämie gilt. Die entsprechende Verordnung müsse in den nächsten Tagen erscheinen, um die aktuelle Kaufzurückhaltung der Konsumenten zu beenden, erklärten Vertreter des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

Im kommenden Jahr wird nach Erwartung der Auto-Importeure jeder siebte in Deutschland verkaufte Neuwagen einen alternativen Antrieb haben. Darunter verstehen die Hersteller neben Batteriefahrzeugen auch verschiedene Hybridarten, Wasserstoffautos und Gas-Verbrenner. "Sie werden nächstes Jahr zwölf bis 15 Prozent des Pkw-Marktes ausmachen", erklärte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.

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Allein bei den Elektroautos (Batterie, Plug-in-Hybrid und Wasserstoff) erwartet der Verband einen Zuwachs von rund 60 Prozent auf mindestens 160.000 verkaufte Fahrzeuge. Das entspräche einem Marktanteil von mehr als 4 Prozent. In diesem Jahr werden auf dem deutschen Markt rund 100.000 Wagen dieser Gruppe (3 Prozent) verkauft. Dominierender Antrieb mit 59 Prozent Marktanteil bleiben aber die Benziner. Der Anteil der Dieselautos hat sich im laufenden Jahr nach einem starken Rückgang bei 32,2 Prozent stabilisiert (mit Material der dpa) / (anw)