Ex-Apple-Ingenieure gründen Start-up zur Fernüberwachung von Produktionslinien

Der iPhone-Hersteller kann während der Corona-Krise die Hardware-Herstellung nicht vor Ort überwachen. Eine Firma ehemaliger Mitarbeiter könnte helfen.

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Ex-Apple-Ingenieure gründen Start-up zur Fernüberwachung von Produktionslinien

Überwachung eines Motorola-Handys in der Herstellung.

(Bild: Instrumental Inc.)

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Aktuell müsste eigentlich die Zeit sein, in der die Massenproduktion von Apples nächster Smartphone-Generation vorbereitet wird. Doch aktuell sieht einiges nach einer Verzögerung des 2020er iPhone aus. Einer der Gründe dafür ist die Tatsache, dass der Konzern aufgrund der COVID-19-Pandemie seine Fertigung in China nicht direkt begleiten kann. Üblicherweise wären zahlreiche Ingenieure des Unternehmens vor Ort, wenn bei Foxconn & Co. die Produktion beginnt. So bucht der Konzern pro Tag im Schnitt 50 Business-Class-Sitze zwischen San Francisco und China.

Womöglich bekommt Apple demnächst eine technische Lösung für dieses Problem an die Hand. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, haben ehemalige Apple-Ingenieure ein Start-up gegründet, das sich darauf spezialisiert hat, die Lieferkette von Elektronikherstellern mittels Kameras und KI aus der Ferne zu überwachen.

Erste Kunden der Neugründung namens Instrumental Inc. mit Sitz in Kalifornien sind die Lenovo-Tochter Motorola und der Wärmebildkameraspezialist Flir Systems. Beide nutzen die Technik, um ihre Herstellung von den USA aus in China zu überwachen. In der Praxis werden zunächst hochauflösende Kameras in den Fertigungslinien platziert. Bilder werden dann in einer ersten Stufe mittels KI ausgewertet; werden potenziell problematische Aufnahmen entdeckt – von der falsch angezogenenen Schraube bis zu fehlenden Komponenten –, werden diese automatisch einem Menschen vorgelegt.

Der Ansatz kann sogar zu besseren Ergebnissen führen als Ingenieure vor Ort, behauptet Instrumental. Schicke man große Mitarbeitergruppen ans andere Ende der Welt und positioniere sie dann zufällig in der Produktion, müsse man darauf hoffen, dass die Ingenieure "Glück" haben und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind. Die KI-Vorauswahl soll dies nicht mehr notwendig machen. Ob Apple sich tatsächlich für das Produkt des Start-ups interessiert, ist bislang nicht durchgesickert. (bsc)