Plug-In-Hybrid-Fahrbericht: Elektrischer Allrad-Antrieb im Jeep Renegade 4xe

Jeep hat seinen Modellen Compass und Renegade als Plug-In-Hybride elektrischen Allradantrieb mitgegeben. Wie fährt sich das im kompakten Jeep Renegade?

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Plug-In-Hybrid-Fahrbericht Jeep Renegade 4xe

Elektrischer Allradantrieb bei Jeep

(Bild: FCA)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Bei der Hybridisierung ist Jeep konsequent. Zwei Bestseller bekommen nun Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) – den man allerdings auch nehmen muss, wenn man Jeep Compass den Renegade mit Allradantrieb haben will. Das kommt zwar unerwartet für eine Traditionsmarke, die für ihre althergebrachte und deshalb gute Allradtechnik im Jeep Wrangler (Test) bekannt ist, ist in sich aber schlüssig.

Ein mechanischer Allradantrieb ist teuer und schwer. Lässt man aber den Elektromotor, den man für einen Hybridantrieb ohnehin benötigt, auf die Hinterachse wirken, verbindet man das Nützliche mit dem Guten.

Fahrbericht Jeep Renegade 4xe (13 Bilder)

Das kompakte SUV ist lediglich eine Karosserieversion des Fiat 500X, "ein scheußliches Auto mit einer klaren Zielgruppe: Handtaschenautointeressenten ohne Interesse an guten Fahreigenschaften mit Interesse an der Mode hochhackiger Pupskisten" wie Clemens Gleich in einem "Klartext" schrieb

Die elektrische Sekundärachse kann so unabhängig von Verbrennungsmotor agieren und beispielsweise die Schaltrucke ausgleichen helfen. Zudem kann damit einfach über die Regelung des elektrisch eingebrachten Drehmoments Torque Vectoring über die Längsachse betrieben werden. Das bedeutet, durch geschickte Kraftverteilung lenkt der Wagen agiler ein oder kann in kritischen Situationen stabilisiert werden. Wie das im Detail funktioniert und was für Vorteile das hat, steht in einem eigenen Technikartikel.

Der 44 kW leistende Elektromotor ergänzt im Testwagen den bewährten, turbogeladenen 1,3-Liter-Vierzylinder mit 132 kW (180 PS), die Systemleistung gibt Jeep mit 177 kW (240 PS) an. Die Drehmomente liegen bei 250 Nm für die E-Maschine und 270 Nm für den Ottomotor. Bis zu 50 Kilometer Reichweite soll die 11,4 kWh-Batterie (9,1 kWh netto) ermöglichen. Wahlweise lässt sich bis zu 130 km/h schnell elektrisch fahren. Werden die Akkus mit drei Kilowatt geladen, sind sie nach 3,5 Stunden voll, bei 7,4 kW dauert es noch rund 100 Minuten.

So motorisiert schafft es der mit 1770 Kilogramm im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Renegade-Modellen etwa 200 Kilogramm schwere Renegade 4xe von null auf 100 km/h in 7,1 Sekunden. Das ist ausgesprochen zügig. Nominell erreicht der Renegade 4xe 199 km/h und verbraucht 2,3 Liter pro 100 Kilometer. Dieser Wert wurde bei unseren ersten Testfahrten laut Bordrechner um rund vier Liter überboten, was kein Wunder ist, wenn man weiß, wie der Verbrauch bei PHEV industriefreundlich künstlich kleingerechnet wird.