Coronakrise: Apple fordert angeblich Mietpreissenkungen für UK-Ladengeschäfte

Der Konzern wolle um bis zu 50 Prozent weniger Miete für seine Stores zahlen und auch einen mietfreien Zeitraum erzielen, heißt es aus Großbritannien.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen
Apple Store

Apple betreibt weltweit rund 500 Ladengeschäfte.

(Bild: dpa, Quan'yajun/SIPA Asia via ZUMA Wire/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple nutzt einem Bericht zufolge die Auswirkungen der Coronakrise auf den Einzelhandel, um langfristige Mietpreissenkungen für seine Ladenkette in Großbritannien zu erzielen: Apple habe mehreren Vermietern mitgeteilt, dass Mietminderungen von bis zu 50 Prozent gewünscht seien – ebenso wie ein mietfreier Zeitraum, wie The Sunday Times am Wochenende berichtete. Im Gegenzug stelle der Konzern eine Verlängerung der Mietverträge um mehrere Jahre in Aussicht.

Apple betreibt in Großbritannien derzeit 38 Ladengeschäfte in teils prominenten Lagen. Als einer der ersten größeren Einzelhändler hatte Apple wegen der Coronavirus-Pandemie seine Läden in vielen Ländern schon Mitte März geschlossen und begann erst knapp zwei Monate später, diese wieder schrittweise zu öffnen. Ebenso wie in Deutschland sind auch in Großbritannien inzwischen wieder alle Läden geöffnet.

Apples Forderungen hätten bei den Vermietern "Bestürzung" ausgelöst, schreibt die Zeitung. Die gewünschten Mietpreissenkungen des Konzerns würden sich allerdings auf Ladengeschäfte beziehen, deren Verträge noch auf mehrere Jahre fest laufen, führt die Sunday Times weiter aus, Vermieter müssten also nicht unmittelbar eine Entscheidung treffen. Apple schließt mitunter sehr langfristige Mietverträge für Büroeinrichtungen und Ladengeschäfte für Zeiträume von bis zu 20 Jahren ab.

Apple versuche mit dem Schritt, seine Mietzahlungen an andere Einzelhändler anzupassen, denen bereits vorteilhafte Deals von Vermietern eingeräumt wurden, um ihre Einkaufszentren trotz Coronakrise gefüllt zu halten, heißt es in dem Bericht. Ob Apple auch in anderen Ländern ähnliche Mietpreissenkungen für seine Ladengeschäfte anstrebt, bleibt vorerst offen. Apple wollte die Angelegenheit gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.

Die Apple Stores zählen als zu den nach Größe gerechnet umsatzstärksten Läden überhaupt, weltweit betreibt der Konzern rund 500 Stores. Sie sorgen gewöhnlich zudem für erheblichen Publikumsverkehr – und werden deshalb gerade auch von Betreibern von Einkaufszentren umworben. Trotz Coronakrise konnte Apples Retail-Sparte im vergangenen Geschäftsquartal nach Angaben des Unternehmens einen neuen Umsatzrekord erzielen – getrieben durch das Online-Geschäft.

(lbe)