Elektroauto Dacia Spring Electric: Ein Kleinwagen für Stadt und Carsharing

Erste Angaben zu Leistung und Reichweite des Dacia Spring zeigen, dass er offenbar vor allem durch Badge-Engineering aus Renaults Elektroauto K-ZE entsteht.

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Neuvorstellung Dacia Spring Electric
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Von
  • Stefan Grundhoff

Auch eine Volumenmarke kann mit einem elektrischen Kleinwagen überaus erfolgreich sein, die Renault Zoe hat das ausgiebig bewiesen. Dass es noch deutlich günstiger geht, zeigt der neue Dacia Spring. Bereits Anfang März hatte Renault einen seriennahen Ausblick auf den elektrischen Kleincrossover gegeben. Nun folgen Angaben zu Leistung und Reichweite. Sie zeigen, dass Renault offenbar lediglich Badge-Engineering betreibt, um den Renault K-ZE in Europa als Dacia Spring anzubieten.

Nachdem Dacia als erfolgreicher Billigableger jüngst eine neue Sandero-Generation vorgestellt hat, deren Verbrennungsmotoren wahlweise immerhin auch mit Autogas angetrieben werden, kommt mit dem batterieelektrischen Dacia Spring eine echte Antriebsalternative. Der 3,73 Meter lange Dacia Spring Electric ist eine Version des Renault City K-ZE, der in Asien bereits vor einiger Zeit vorgestellt wurde. Angetrieben wird das Elektroauto von einer 33 kW leistenden E-Maschine mit 125 Nm. Das Akkupaket mit einer Kapazität von 26,8 kWh erlaubt eine Reichweite von 225 Kilometern, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 125 km/h beschränkt.

Dacia Spring Electric (15 Bilder)

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Im Cityzyklus, in dem die Leistung auf 23 kW reduziert wird und der Crossover maximal 100 km/h schnell sein kann, vergrößert sich diese laut Messzyklus auf 295 Kilometer. Die leere Batterie kann an einer Gleichstromladesäule mit 30 kW in weniger als einer Stunde wieder auf 80 Prozent ihrer Kapazität gefüllt werden. Mit Wechselstrom (3,7 oder 7,4 kW) verlängert sich der Ladevorgang auf fünf bis acht Stunden.

Das Angebot des Dacia Spring Electric richtet sich ab kommendem Jahr nicht allein an Endkunden, von denen möglicherweise ein paar die Leistung zu gering finden mögen, sondern ausdrücklich auch an Carsharing-Anbieter, die wissen, dass man damit im Stadtverkehr völlig ausreichend motorisiert ist. Mit seinem Radstand von 2,42 Metern bietet der Spring Platz für bis zu vier Personen. Der 300 Liter große Laderaum verdoppelt sich durch das Umklappen der Rückbank.

Ein 3,5 Zoll großes Zentraldisplay zwischen den beiden Rundinstrumenten liefert dem Fahrer die wichtigsten Informationen. Die Spracherkennung über Google oder Apple lässt sich per Knopfdruck am Lenkrad aktivieren. Ein optional erhältlicher Multifunktionsbildschirm bietet auf einer sieben Zoll messenden Diagonale unter anderem Navigationssystem, DAB-Radio sowie Bluetooth und einen USB-Anschluss. Anstelle eines Wählhebels bietet ein zentrales Drehrad mit den drei Positionen D, N und R die Wahl unter den Fahrfunktionen.

Um dem Billiganspruch von Dacia gerecht zu werden, dürfte der Kaufpreis unter 20.000 Euro liegen. Ein ähnlich kleiner VW E-Up (Test) mit einem 32 kWh fassendem Akku kostet fast 22.000 Euro, bietet mit seinen 61 kW aber fast die doppelte Leistung.

[Update 16. Okt. 20]

Dass der baugleiche Renault City K-ZE ohne Rekuperationsfähigkeit angeboten wird, um die Kosten und den Preis weiter senken zu können, ist eine mögliche Erklärung für die vergleichsweise geringe Motorleistung. Denn je höher diese liegt, desto mehr elektrische Energie kann bei Bremsvorgängen zurückgewonnen werden. Für die Fahrdynamik im vorwiegenden Stadtverkehr genügen die angegebenen 125 Nm Drehmoment ja vollkommen – jedenfalls im Vergleich mit thermodynamisch angetriebenen Kleinstwagen ähnlicher Größe.

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(fpi)