Grüner Fraktionsvize schreibt Elon Musk: Tesla sollte Streetscooter kaufen

Die Deutsche Post gibt den Streetscooter auf. Dabei sei der Elektro-Transport erfolgreich, meint Oliver Krischer. Hier sollte Elon Musk zugreifen.

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(Bild: Streetscooter)

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Oliver Krischer, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Grünen im Bundestag, hat Tesla-Chef Elon Musk einen Brief geschrieben. Unter seinem offiziellen Briefkopf schreibt er: "Ich würde mich freuen, wenn Sie die Übernahme der Firma Streetscooter und damit auch innovativer elektrischer Transporter prüfen." Die Deutsche Post wolle aus Gründen, die für Krischer nicht erfindlich sind, die Produktion des elektrischen Transporters einstellen und suche derzeit in einem zweiten Anlauf nach einem Käufer.

Für Elektro-Pkw gebe es in Deutschland eine "starke Aufbruchstimmung", für Transporter und Auslieferungsfahrzeuge sei sie aber in sich zusammengebrochen, schreibt Krischer in seinem Brief . In diesem Segment gebe es aber gute Wachstumsperspektiven und wenig Konkurrenz. "Die Firma Streetscooter ist eine Perle im Bereich der elektrischen Transporter und würde die Modellpallette von Tesla sinnvoll ergänzen", heißt es in dem Brief. Und da die Deutsche Post DHL noch zu 20 Prozent in Staatsbesitz sei, habe die Politik auch Einfluss darauf, dass Verkaufsgespräche mit der notwendigen Ernsthaftigkeit geführt würden; schließlich gehe es um mehr als 300 Arbeitsplätze nur in der Endmontage des Streetscooters.

Musk habe die Debatte über Elektroautos in Deutschland stark belebt durch seine Entscheidung, in Grünheide eine Tesla-Produktion aufzubauen. Vielen Menschen werde erst jetzt bewusst, welche Chancen in der Elektromobilität liegen und wie viele Arbeitsplätze neu geschaffen werden können. Der Streetscooter sei bei den Kunden beliebt, die Auftragsbücher seien nicht leer. Für die Post hätten womöglich nicht nur Sachargumente eine Rolle dabei gespielt, die Firma Streetscooter aufzugeben.

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Im Februar hatte die Post mitgeteilt, dass der Streetscooter nur noch bis Ende 2020 gebaut werden soll. Davor hatte das Unternehmen monatelang versucht, potenzielle Interessenten zu finden; es hatte betont, nicht selbst Autohersteller werden zu wollen. Die Konzerntochter soll zu einem reinen Betreiber der Bestandsflotte werden. Vor Kurzem hat sich die Post entschlossen, die Produktion bis ins nächste Jahr zu verlängern. Es sollen noch ein paar tausend der Elektrotransporter für den Eigenbedarf der Post gebaut werden, hieß es.

Der Streetscooter der Deutschen Post (17 Bilder)

Der Streetscooter Work hat eine Spitzenleistung von 48 kW und eine Dauerleistung von 38 kW. Die Reichweite beträgt 80 km.
(Bild: Deutsche Post DHL)

Krischer ist für die Bundestags-Grünen unter anderem politischer Koordinator des Arbeitskreises Umwelt & Energie und Verkehr & Bau. Zur kommenden Bundestagswahl 2021 hat er sich vorgenommen, für die Grünen im Wahlkreis Aachen I ein Direktmandat zu erobern. In der dortigen Region ist die Streetscooter-Endmontage angesiedelt.

(anw)