l+f: Pokern, rappen, dichten – so trotzen Cybergangster dem Corona-Blues

Corona-bedingte Langeweile zieht Ransomware-Gangs, falsche nigerianische Prinzen und Co. an virtuelle Spieltische. Andere erkunden ihre emotionale Seite.

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(Bild: Michał Parzuchowski / Wikimedia Commons / CC0 1.0)

Lesezeit: 2 Min.

Auch Cybergangster fühlen sich in Zeiten der Isolation manchmal einsam. Um Freizeitgestaltung und krumme Geschäfte miteinander verbinden zu können, werben sie in Untergrundforen vermehrt für gemeinsame Aktivitäten – und beweisen dabei neben Kreativität und Vielseitigkeit wiederum jede Menge kriminelle Energie.

Ein Blogeintrag von Trend Micro befasst sich mit den bevorzugten Freizeitaktivitäten der Ganoven während der Pandemie. Er offenbart viel Vorhersehbares, aber auch Überraschendes.

Wohl eher vorhersehbar war die starke Zunahme an Online-Glücksspielen: Vor allem Pokerturniere stehen bei den Kriminellen momentan noch höher im Kurs als zuvor. Dass solche Turniere in vielen Ländern illegal sind, stört sie erwartungsgemäß nicht. Die Einsätze, um die sie spielen, würden ohnehin jede Polizeisirene der Welt aufheulen lassen. Trend Micro nennt als Beispiele gestohlene Kreditkartendaten, Flugtickets, die mit ebensolchen Daten bezahlt wurden sowie Skripte und Programme für den lukrativen "Arbeitsalltag".

Gern werden derzeit auch Persönlich identifizierende Informationen (PII) auf den Spieltisch gelegt. Mit dem Thema Identitätsdiebstahl bis hin zur Impersonation-as-a-Service (ImpaaS) beschäftigt sich auch ein Hintergrundartikel bei heise Security:

Nicht nur am Spieltisch können Emotionen hochkochen: Die Gangster drücken ihre Gefühle laut Trend Micro auch gern im Rahmen von Gedichtwettbewerben und bei Online-Rap-Battles aus.

Bei diesem Contest werden (wohl eher simple) Verse gegen das Startgeld für ein Pokerturnier getauscht.

(Bild: trendmicro.com)

Anschließend heißt es dann auch mal "Raus aus dem Cyberbunker": Zu echten Sportwettbewerben treffen sich Teile der Szene persönlich. Ob dabei Abstandsregeln eingehalten werden, scheint allerdings nicht nur angesichts von Programmpunkten wie Mixed Martial Arts (MMA) fraglich.

(ovw)