Elektroautos: Ladeinfrastruktur-Anbieter Ubitricity wird Shell-Tochter

Der britische Ölmulti übernimmt das Berliner Unternehmen, um sich auf dem Weg zum "Null-Emissions-Energieunternehmen" fit zu machen.

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Noch rankt sich Shells Geschäft an Tankstellen um fossile Kraftstoffe, doch die Elektro-Ladesäulen könnten bald ins Zentrum rücken.

(Bild: Shell)

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Das britische Mineralölunternehmen Shell übernimmt Ubitricity, Anbieter für öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die kartellrechtliche Genehmigung vorausgesetzt wird die Übernahme voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen, Ubitricity dann eine hundertprozentige Shell-Tochter.

Ubitricity wurde in Berlin gegründet und betreibt nach eigenen Angaben mehr als 2700 eigene öffentliche Ladepunkte in Großbritannien. In Europa hat es 1500 private Ladepunkte für Flottenkunden installiert. Zudem arbeitet Ubitricity mit lokalen Behörden zusammen, um Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge in bestehende Straßeninfrastrukturen wie Laternenmasten und Poller zu integrieren.

Shell will mit der Übernahme die Expansion in dem schnell wachsenden On-Street-Lademarkt für Elektrofahrzeuge vorantreiben und Know-how erwerben, um das Ladeangebot insgesamt auszubauen. Shell hat momentan gut 1000 Schnell- und Ultraschnell-Ladepunkte an rund 430 Shell Tankstellen und zusätzlich weltweit mehr als 185.000 Ladepunkte an unterschiedlichen Standorten, etwa auf Tankstellen, an Autobahnen und Elektro-Hubs.

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Shell will bis spätestens 2050 ein "Netto-Null-Emissions-Energieunternehmen" werden. Der Kauf von Ubitricity sei ein weiterer Abschnitt auf diesem Weg. Das BP-Unternehmen und Shell-Konkurrent Aral hatte im Sommer vorigen Jahres als Devise ausgegeben, führender Anbieter von ultraschnellen Ladestationen zu werden. Innerhalb von zwölf Monaten sollen an 2400 Aral-Tankstellen in Deutschland gut hundert Ladepunkte mit einer Ladeleistung von bis zu 350 kW errichtet werden. Shell war 2017 der erste Ölkonzern, der ein größeres Ladenetzwerk gekauft hatte. In Hamburg-Moorburg will Shell sich an einem Projekt beteiligen, bei dem in großem Stil grüner Wasserstoff produziert werden soll.

(anw)