Donnerstag: McAfee-Tod, Strommix-Rechenfehler, Delta-Corona & Radverkehrsplan

John McAfee stirbt in Haft + Streit über Klimabilanz von E-Autos + Delta-COVID auf Vormarsch + Nationaler Radverkehrsplan umstritten + Cherrys Aktien billiger

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Notebook am Strand

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während John McAfee in einem spanischen Gefängnis stirbt, ist unter Wissenschaftlern eine Debatte über die CO2-Bilanz von Elektroautos entbrannt. Die Delta-Variante von SARS-CoV-2 ist auf dem Vormarsch. Der von der Bundesregierung vorgelegte nationale Radverkehrsplan traf im Verkehrsausschuss des Bundestags auf geteilte Meinungen.

Der Tastaturhersteller Cherry muss sich beim Börsengang mit einem niedriger als erhofften Ausgabepreis seiner Aktien zufriedengeben. Verbraucherschützer warnen dagegen vor allzu aggressiven Vertriebsmitarbeitern, die Glasfaseranschlüsse an Haustüren und per Telefon vermarkten. Das Wichtigste vom Tage in Kürze.

John McAfee ist tot. Der Software-Entwickler und Antiviren-Pionier ist am Mittwoch tot in einer Gefängniszelle in Barcelona aufgefunden worden. Stunden vor seinem Tod hatte ein spanisches Gericht die Auslieferung McAfees an die Vereinigten Staaten genehmigt. McAfee wurde 75 Jahre alt. Die Ursache seines Todes wird derzeit untersucht.

Umstritten wie die Person McAfee ist auch die CO2-Bilanz von Elektroautos. Ein Professor des Karlsruher Instituts für Technologie und seine Kollegen haben der EU-Kommission in einem offenen Brief einen grundlegenden Rechenfehler vorgeworfen. Ein Professor der TU Dortmund kritisiert dies den Vorwurf und bezeichnet den Brief als hochgradig peinlich. Der vermeintliche Rechenfehler beim Strommix führt zum Streit über die Klimabilanz von Elektroautos.

Unbestritten ist dagegen, dass die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist – trotz insgesamt sinkender Corona-Zahlen. Es war damit zu rechnen, dass sich die zunächst in Indien entdeckte Mutation in vielen Teilen Deutschlands weiter ausgebreitet hat. Der Virologe Christian Drosten plädiert angesichts der Entwicklung der Delta-Variante von SARS-CoV-2 dafür, das Bewusstsein für die Bedeutung der Impfung zu stärken.

Verschiedene Meinungen gibt es allerdings zum Nationalen Radverkehrsplan 3.0, der im April von der Bundesregierung vorgelegt worden ist. Die Unionsfraktionen im Verkehrsausschuss des Bundestags bezeichnen ihn als "Supersache". Auf den Vertreter der Grünen wirke der Nationale Radverkehrsplan dagegen wie eine "unerledigte To-do-Liste des Verkehrsministeriums" am Ende der Legislaturperiode.

Nicht am Ende, sondern noch am Anfang befindet sich Tastaturhersteller Cherry – bei seiner Börsenkarriere. Die Aktien werden erst nächste Woche in Frankfurt gehandelt, aber Cherry muss sich bei seinem Börsengang mit einem niedrigeren Aktienwert als erhofft zufriedengeben. Denn der Ausgabepreis der Anteile von Tastaturhersteller Cherry landet im unteren Bereich.

Preise im höheren Bereich streben hingegen die Vertriebsmitarbeiter an, die Glasfaseranschluss-Verträge anbieten. Dies ist nicht immer passend. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor Vertretern, die an der Haustür oder per Telefon Glasfaseranschlüsse feilbieten. Es gäbe in letzter Zeit zunehmend Beschwerden über allzu aggressivem Glasfaser-Vertrieb. Die Verbraucher sollen sich nicht unter Druck setzen lassen.

Auch noch wichtig:

    • IT- und Medienverbände laufen Sturm gegen die Pflicht zum Vorinstallieren von Porno- und Jugendschutzfiltern auf Endgeräten, nachdem eine Reform des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags der Länder diese Filter in Betriebssystemen vorsieht.
    • In München wird am Donnerstag vor Gericht über das Album "Die Hit-Giganten: Die besten Schlager Hits aller Zeiten" verhandelt (Az 33 O 6490/21). Weil Sony Music Exklusivrechte für bestimmte Originalaufnahmen hat, wurde einige Schlager neu eingespielt. Das gefällt Sony Music gar nicht.

(fds)