Mobiles Homeoffice: Der neue Normalfall bringt ungeahnte Freiheiten

Früher konnten nur wenige Menschen darüber entscheiden, wo sie arbeiten. Seit Corona haben plötzlich viele Angestellte diese Freiheit, die sie auch nutzen.

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(Bild: Albert Huhn)

Lesezeit: 18 Min.
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Vor fünf Jahren kündigte Thilo Vogel seine Wohnung und zog in seinen Ford Mondeo Kombi. Seitdem tourt er durch Europa. Er schläft im Dachzelt und arbeitet auf der Rückbank, als Kühlschrank dient ihm die Reserveradmulde. Anfangs verdiente der studierte Ingenieur sein Geld vor allem als Porträtfotograf, mittlerweile führt er aus seinem Auto heraus ein kleines Unternehmen – mit Zoom-Calls, Google Docs und WhatsApp-Sprachnachrichten. "Ich kann ständig auf Reisen sein, Land und Leute kennenlernen, und arbeiten von wo ich möchte", sagt er im Gespräch mit c’t.

Arbeiten, wo man möchte: Diese Freiheit hatten bis vor kurzem nur wenige Menschen, vor allem Selbstständige wie Vogel. Dann kam Corona und hat dazu geführt, dass nun auch viele Angestellte frei entscheiden können, wo sie ihr Notebook aufklappen. Jeder kann plötzlich ein bisschen Digitalnomade sein, auch ohne direkt die Wohnung komplett aufzugeben: Arbeiten geht im Schrebergarten oder bei den Schwiegereltern, im Co-Working-Space oder im Camper.

Während der Lockdowns waren Informationsarbeiter zwar in den eigenen vier Wänden gefangen, abgesehen von gelegentlichen Bürobesuchen. Doch nun, nach dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht Ende Juni 2021, ergeben sich plötzlich ungeahnte Freiheiten. Technisch gesehen ist es schließlich egal, ob man von zu Hause aus an einer Videokonferenz teilnimmt oder aus einer Ferienwohnung.