Elektro-Pkw: Zahl der Neuwagen wächst in Europa um 63 Prozent

Voriges Jahr wurden in Europa 1,22 Millionen batterieelektrisch angetriebene Autos verkauft. In China waren es wesentlich mehr.

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(Bild: McKinsey)

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In Europa wurden im vergangenen Jahr 1,22 Millionen batterieelektrisch betriebene Autos (BEV) verkauft. Das sind gut 63 Prozent mehr als im Jahr 2020. Die Zahl der 2021 verkauften Plugin-Hybride (PHEV) wuchs um 69 Prozent auf 1,05 Millionen. Zusammengenommen machten sie in der EU, in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und in Großbritannien einen Anteil am gesamten Pkw-Markt von 19,7 Prozent aus gegenüber 11,8 Prozent im Jahr 2020, geht aus dem Electric Vehicle Index von McKinsey hervor.

In weiten Teilen fasst die Unternehmensberatung BEV und PHEV untrennbar als EV zusammen. So weist McKinsey für den weltweiten Markt voriges Jahr 6,5 Millionen EV aus (PDF), das seien doppelt so viele wie 2020. Der Marktanteil sei von 4,7 Prozent auf 9,5 Prozent gestiegen. Mit 3,2 Millionen EV sei China der nach Stückzahlen weltweit größte EV-Markt, Europa nach Marktanteilen mit fast 20 Prozent.

Von den 3,2 Millionen in China verkauften EV waren 2,6 Millionen BEV, also gut 80 Prozent, während der BEV-Anteil in Europa auf 52 und in den USA auf 73 Prozent der dort insgesamt 668.000 verkauften EV kommen. 352.000 der in den USA verkauften Elektroautos stammen von Tesla, das in diesem Sektor dort Marktführer ist. In China kam Tesla mit 321.000 verkauften BEV auf den zweiten Platz unter den Herstellern rein batterieelektrisch betriebenen Autos; chinesischer Marktführer ist in diesem Segment Wuling, auf Platz drei folgt BYD.

In Deutschland kamen BEV im vergangenen Jahr bei neu zugelassenen Pkw auf einen Marktanteil von 13,6 Prozent, Marktführer ist hier Volkswagen. Für diese Fahrzeuge sowie für PHEV stehen öffentlich hierzulande knapp 50.000 Ladepunkte bereit, das heißt 27 EV teilen sich laut McKinsey einen Ladepunkt. In Norwegen, wo 90 Prozent der voriges Jahr verkauften Pkw BEV oder PHEV waren, kommen auf einen Ladepunkt 30 E-Fahrzeuge. In Südkorea und den Niederlanden hingegen teilen sich 2 beziehungsweise 5 E-Autos einen Ladepunkt.

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Die mobile Zukunft scheint zunehmend elektrischer zu werden. "Die Modellvielfalt nimmt massiv zu: Bis 2025 kommen über 500 neue E-Autos auf den Markt", erläutert Patrick Schaufuss von McKinsey. China bleibt mit 295 verfügbaren E-Autos das Land mit der größten Modellvielfalt, gefolgt von Deutschland mit 155 Modellen. In China wächst das Fahrzeugsegment der kleinen Fahrzeuge seit einigen Jahren auf nunmehr fast ein Viertel des Marktes für E-Autos; in Europa hingegen finden die Kundschaft kleinere SUVs attraktiv; dieses Segment kommt auf ein Marktanteil von über einem Drittel.

Bemerkenswert ist für Schaufuss, dass der Absatz von E-Autos, also BEV und PHEV zusammen, gegen den allgemeinen Markttrend zugenommen habe: Während der Gesamtmarkt von 66 Millionen auf 68 Millionen verkaufter Neufahrzeuge nur leicht wuchs, legten E-Auto-Verkäufe um 108 Prozent zu. Dies sei ein Indikator dafür, dass die Autohersteller in Zeiten angespannter Lieferketten und des Halbleitermangels die Produktion und den Verkauf von E-Autos priorisiert haben.

(anw)