Energiekrise: Von der Leyen ruft Verbraucher zum Energiesparen auf

EU-Kommissionschefin von der Leyen ruft angesichts der Gaskrise infolge des Ukraine-Kriegs zum Energiesparen auf. Ihr Appell: die Heizung zwei Grad runter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 893 Kommentare lesen
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen auf der ILA Berlin Air Show. Mai 2014.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

(Bild: heise online/pmz)

Lesezeit: 2 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

Europa bewegt sich infolge des Ukraine-Kriegs weiter in Richtung einer Energiekrise. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat Verbraucher angesichts drohender Gas-Engpässe daher erneut zum Energiesparen aufgefordert. Ihr Appell: Wenn man die Heiztemperatur in der gesamten EU nur um zwei Grad senke und die von Klimaanlagen um zwei Grad erhöhe, könne man die gesamten Lieferungen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 einsparen, sagte die deutsche Politikerin am Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel.

"Darin liegt also eine Menge Potenzial." Zugleich bekräftigte von der Leyen, dass auch die Bezugsquellen von Energieträgern diversifiziert und in Erneuerbare investiert werden müsse.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar gilt die Versorgung Europas mit Gas aus Russland als gefährdet. Mittlerweile habe Russland die Lieferungen an zwölf EU-Staaten gedrosselt oder komplett gestoppt, sagte von der Leyen.

Auch die Lieferungen nach Deutschland wurden drastisch gekürzt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief deshalb die Alarmstufe im Notfallplan Gas aus. Auch er warb dafür, Energie zu sparen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte unter der Woche die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise und der Inflation auf eine länger anhaltende Wirtschaftskrise eingeschworen.

"Das Beste ist immer: auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein. Und genau das tun wir jetzt", sagte von der Leyen. Man habe bereits zu Beginn des Jahres damit begonnen. Von der Leyen forderte, nicht nur nationale Maßnahmen zu ergreifen, die allein den heimischen Markt im Blick haben, sondern abgestimmt in der EU zu handeln. Deshalb sei es wichtig, einen detaillierten Überblick über die Situation in der EU zu haben.

Ihre Behörde habe alle nationalen Notfallpläne überprüft, um sicherzustellen, dass alle auf weitere Liefereinschränkungen vorbereitet sind. Zugleich arbeite man mit der Industrie und den 27 EU-Staaten an einem europäischen Plan, der im Notfall die Gas-Nachfrage reduzieren soll.

Deutschland probiert über den schnellen Ausbau der Wilhelmshaven-Anschluss-Leitung und den Aufbau von LNG-Terminals den reduzierten Gas-Lieferungen Russlands entgegenzuwirken. Parallel dazu stieß die FDP unter der Woche eine Diskussion über eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken an.

(tkn)