App Store Awards 2022: Zwei deutsche Entwickler unter den Preisträgern

Apple hat seine Jahrescharts veröffentlicht und 16 Apps mit dem App Store Award ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind auch zwei Apps aus Deutschland.

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(Bild: Apple)

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16 App-Entwickler hat Apple mit dem diesjährigen App-Store-Award ausgezeichnet, zwei davon kommen aus Deutschland. Und beide zählen zu Urgesteinen der App-Entwicklung, wie bei einem Gespräch mit heise online deutlich wurde. Zu den Preisträgern zählen unter anderem die App El Hijo von der Firma HandyGames aus Giebelstadt in Bayern (Apple TV Spiel des Jahres) und die Ahnenforschungs-App MacStammbaum von der Firma Synium Software aus Mainz (Mac App des Jahres).

Für Synium-Geschäftsführer Benjamin Günther ist die blaue Aluminiumauszeichnung, die wie eine Mischung aus Mac Mini und App-Store-Logo aussieht, auch persönlich etwas Besonderes, sagt er: Er sei schon seit dem Jahr 1984 Mac-Nutzer. Die Geschichte der Ahnenforschungs-App ist eng verbunden mit Apple: "Es ist technisch unmöglich, unsere App auf Windows oder Android zu portieren", erklärt er. Grafisch, aber auch bei Machine-Learning- und Cloudfunktionen macht die App, die 1998 in Version 1 veröffentlicht wurde und sich seither immer wieder neu erfunden hat, regen Gebrauch von Apples Entwickler-Werkzeugkasten. Jedes Jahr nach der Entwicklerkonferenz WWDC schauen die Mitarbeiter der 20 Personen großen Firma auf neue APIs und überlegen sich, welche neuen Funktionen daraus entstehen könnten.

Ob diese erklärte Bevorzugung Apples die Auswahl der App für den Award beeinflusst hat, bleibt das Geheimnis des iPhone-Herstellers aus Kalifornien. In jedem Fall ist die alljährliche Auswahl der App-Store-Redaktion bunter und abwechslungsreicher als die Jahres-Charts, die gleichzeitig veröffentlicht werden. Dort finden sich auch 2022 viele aus den Vorjahren bekannte Namen wieder.

Mac App des Jahres: MacStammbaum 10 von Synium Software aus Mainz

(Bild: Synium Software)

Bei den meistverkauften iPhone-Apps ist einmal mehr die Blitzer-Warn-App Blitzer.de PRO vor Threema und der Eltern-App "Oje, ich wachse" führend. Meist geladene Apps sind die Corona-Apps CovPass und Corona-Warn-App vor dem WhatsApp Messenger.

Auf dem iPad wurde die Grafik-App Procreate am meisten gekauft. Bei den kostenlos herunterladbaren Apps führte die Notizen-App Good Notes, die überdies als iPad App des Jahres ausgezeichnet wurde.

Bei den Spielen dominiert Minecraft auf iPad und iPhone bei den Kauf-Apps. Bei den meist geladenen iPhone-Spielen steht Subway Surfers ganz vorn und auf dem iPad Stumble Guys. In Apples Spiele-Abo-Dienst Apple Arcade sind die Angry Birds führend.

Der zweite deutsche Preisträger neben MacStammbaum ist die Firma Handygames mit ihrem Spiel El Hijo. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet und der prämierte Titel ist eines von vielen Spielen, das in Mainz bereits für mobile Plattformen entwickelt wurde.

Preisträger in der Kategorie "Kultureller Einfluss": Das Spiel "Inua - A Story in Ice and Time"

(Bild: ARTE Experience)

Ein zusätzliches Augenmerk der App-Store-Redaktion lag in diesem Jahr auf Apps mit kulturellem Einfluss. Dazu zählt etwa die französische App "Inua – A Story in Ice and Time", ein Spiel, das vom deutsch-französischen Kultursender Arte koproduziert wurde. Auf spielerische Weise vermittelt es Wissen über die Volksgruppe der Inuit. Eine Idee, die auch für andere Kulturschaffende von Interesse sein könnte, wie die Entwickler Igal Kohen und Adrien Larouzée sagen. Allerdings auch zeitaufwendig: Sechs Jahre wurde an der Idee und der App gefeilt. Ohne Co-Finanzierung des Senders und staatliche Zuschüsse wäre das so sicher kaum möglich gewesen.

(mki)